Heimische Händler verzweifelt

Ladendiebe verursachen Staat Schaden von 500 Mio. Euro

86 Prozent der heimischen Händler fielen schon Kriminellen zum Opfer. Alleine Ladendiebstähle kosten den Staat jährlich 500 Millionen Euro.
Newsdesk Heute
29.01.2025, 18:20

Es sind alarmierende Zahlen: 86 Prozent der österreichischen Händler haben bereits Erfahrungen mit Kriminalität im Geschäft gemacht, 42 Prozent davon sogar mehrfach. Der jährliche Schaden durch Ladendiebstähle beläuft sich hierzulande auf satte 500 Millionen Euro, was mehr als 0,6 Prozent des Gesamtumsatzes des Einzelhandels ausmacht. Auch die Cyberkriminalität stelle eine ernsthafte Bedrohung dar, hieß es am Mittwoch in der Sicherheitsstudie 2025, an der unter anderem der Handelsverband und das Bundesministerium für Inneres mitgewirkt haben.

"2024 ist die Zahl der Delikte im stationären Handel ebenso wie im eCommerce deutlich nach oben geklettert. Mehr als vier Fünftel aller österreichischen Geschäfte waren bereits von Kriminalität betroffen. Im Onlinehandel wurden 64 Prozent der heimischen Webshops durch Cybercrime und Bestellbetrug geschädigt. Daher sind Investitionen in die Sicherheit nie teuer. Teuer wird es nur, wenn man nichts investiert", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Positiv zu bewerten sei, dass der Einkauf im stationären Handel von der österreichischen Bevölkerung als sicher wahrgenommen wird.

Ladendiebstahl, Falschgeld und Einbruch als häufigste Delikte

Die Liste der häufigsten Verbrechen wird klar vom Ladendiebstahl angeführt: 91 Prozent der von Kriminalität betroffenen Geschäfte mussten damit bereits Erfahrungen machen. Gleich dahinter folgt mit 45 Prozent die Zahlung mit Falschgeld knapp vor Einbruch. Davon waren 42 Prozent betroffen. Fast alle Händler hätten mittlerweile konkrete Maßnahmen zum Schutz vor Kriminalität im eigenen Geschäft in Verwendung. Am häufigsten setzen Betriebe auf den Verschluss von Betriebsräumen (53 Prozent), Personal-Schulungen (47 Prozent) und Videoüberwachung (41 Prozent).

Neben der Kriminalität im stationären Handel befindet sich auch die Cyberkriminalität auf dem Vormarsch. Zu den gängigsten Formen von Cybercrime im Handel zählen aktuell Phishing (63 Prozent), Malware-Angriffe (56 Prozent), Botnetze (23 Prozent), Cyber-Erpressung durch Hacker (21 Prozent) sowie Ransomware (19 Prozent). Im Vergleich mit den Vorjahren ist die Betroffenheit in fast jedem Bereich gestiegen. Einen Rückgang gab es nur bei Cyber-Erpressung und Ransomware. Fast zwei Drittel der österreichischen Onlinehändler seien bereits Opfer von Cybercrime und Betrug im Netz geworden, heißt es in dem Bericht.

Deep-Fake-Betrug nimmt zu

Beunruhigend sei, dass sich neuartige Betrugsformen wie Deep-Fake-Betrug (KI-generierte Fake-Videos) mit 14 Prozent und Cryptojacking (7 Prozent) zunehmend etablieren. Bei den eCommerce-Betrugsformen häufen sich zurzeit vor allem Bestellungen, bei denen den Käufer:innen vorab bewusst ist, dass sie die Rechnung nicht begleichen werden können (63 Prozent). Zudem sind auch die Nutzung verfälschter Namens- bzw. Adressdaten (57 Prozent) und das Abstreiten des Erhalts der Ware, obwohl diese korrekt geliefert wurde, weit verbreitet (54 Prozent).

Aber auch die Konsumenten sind betroffen: Bereits 27 Prozent waren schon Opfer von betrügerischen Online-Shops. Besonders betroffen seien hier die Branchen Mode, Elektronik sowie Reisen und Urlaub. 17 Prozent der befragten Händler gaben an, dass ihre Webshops bereits kopiert wurden, was wiederum das Vertrauen in den Onlinehandel beeinträchtigt.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 29.01.2025, 21:03, 29.01.2025, 18:20
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