Machtkampf

Fed hält Druck von Trump stand – Leitzins unverändert

Die US-Notenbank Fed hat am Mittwoch erstmals seit Start der zweiten Amtszeit von Präsident Donald Trump die Entscheidung über den Leitzins verkündet.
29.01.2025, 20:56

Die US-Notenbank Fed tastet den Leitzins in ihrer ersten Sitzung seit dem Wiedereinzug von Donald Trump ins Weiße Haus nicht an. Er liegt damit weiterhin auf hohem Niveau in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent, wie der Zentralbankrat in Washington mitteilte.

Die Fed begründete ihre Entscheidung für eine Zinspause unter anderem mit der etwas erhöhten Inflation. Weiter hieß es: "Die Arbeitslosenquote hat sich in den vergangenen Monaten auf einem niedrigen Niveau stabilisiert, und die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt bleiben solide."

Trump forderte am WEF Zinssenkung

Trump hatte die Fed in der vergangenen Woche in einer Videoansprache beim Weltwirtschaftsforum in Davos zur Fortsetzung der Zinssenkungen aufgefordert und damit Druck auf die Zentralbank aufgebaut. Diesem hat die Fed nun aber standgehalten.

Die Fed hatte im September angesichts der gesunkenen Inflation und eines stabilen US-Arbeitsmarktes mit Zinssenkungen begonnen. Im Dezember reduzierte sie den Zins ein weiteres Mal um 0,25 Prozentpunkte auf die Spanne von derzeit zwischen 4,25 und 4,5 Prozent. Allerdings war die Teuerungsrate in den letzten drei Monaten 2024 wieder gestiegen.

Feinde mit Vorgeschichte

Trump kürzt, wo er nur kann und versucht bereits innerhalb seiner ersten Tage die USA umzuwälzen. An der amerikanischen Notenbank Federal Reserve und dessen Chef Jerome Powell könnte er sich aber die Zähne ausbeißen. "Ich werde darauf bestehen, dass die Zinsen unverzüglich fallen", hatte Trump posaunt, die Notenbank ignorierte dies.

Freunde werden Powell und Trump also allem Anschein nach wohl nicht mehr. Dabei hat der US-Präsident während seiner letzten Amtszeit Powell selbst zum Chef der Spitze der Notenbank ernannt. Seither hat Trump Powells Entscheidungen aber öffentlich mehrmals stark kritisiert. "Ich kenne die Zinsen sicher viel besser als derjenige, der in erster Linie für diese Entscheidung zuständig ist", so Trump in Richtung Powell. Im Rahmen der Anfeindungen kam es auch immer wieder zu Spekulationen, ob Trump gar versuchen werde, Powell aus seinem Amt zu entfernen.

Entlassung unwahrscheinlich

Um den Fed-Chef zu entlassen, müsste Trump jedoch US-Gesetze ändern. Mit der Mehrheit im Senat und Repräsentantenhaus sei das zwar denkbar, aber es würde dauern. "Powells Amtszeit läuft bis Mai 2026, bis dann wird er wohl im Amt bleiben", sagte Anlagechef und Leiter Research der Schwyzer Kantonalbank Thomas Rühl im November zu "20 Minuten".

Powell selbst bekräftigte in der Vergangenheit allerdings stets, er werde seinen Posten nicht räumen – auch dann nicht, wenn Trump das von ihm verlange. Bis im Mai nächsten Jahres könnten die beiden also noch öfter aneinandergeraten.

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