Politik

Kanzler emotional: "Warum soll immer ich schuld sein?"

Am Mittwoch war Bundeskanzler Sebastian Kurz zu Gast in der ZIB2. Im Talk mit Martin Thür wurde Kurz angesichts der Vorwürfe dann auch emotional. 

Michael Rauhofer-Redl
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Bundeskanzler Sebastian Kurz war am Mittwochabend bei Martin Thür in der ORF-ZIB2 zu Gast.
Bundeskanzler Sebastian Kurz war am Mittwochabend bei Martin Thür in der ORF-ZIB2 zu Gast.
Screenshot ORF

Trotz der schweren Vorwürfe, die von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz erhoben werden, ließ der Politiker am Mittwoch keinen Zweifel, dass er Bundeskanzler bleiben werde. Im Gespräch mit Martin Thür wies Kurz jedwede Schuld von sich. 

So argumentierte der Regierungschef, dass er nicht für die erhobenen Vorwürfe verantwortlich ist. Er sei 2016 weder Parteichef noch Bundeskanzler gewesen. Er habe als Außenminister nicht die Hoheit über die Inseratenvergabe des Finanzministeriums. "Sie müssen mir erklären, wieso ich das gewusst haben soll", ging Kurz auf mutmaßliche Scheinrechnungen, die das Finanzministerium gestellt haben soll, ein. 

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    Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) stellte sich am Mittwochabend den Fragen von Martin Thür.
    Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) stellte sich am Mittwochabend den Fragen von Martin Thür.
    Screenshot ORF

    "Das kann ich zu 1.000 Prozent ausschließen"

    Auch, dass Kurz vor fünf Jahren vorab über ein Umfrageergebnis informiert worden sein soll, sei für Kurz nichts außergewöhnliches. Außerdem würden die von ORF-Mann Martin Thür zitierten SMS-Nachrichten, über die nun breit diskutiert werde, nicht von ihm stammen: "Die SMS, die Sie zitieren, habe ich weder geschrieben, noch empfangen", so Kurz. Das Verhältnis zwischen ihm und Mitterlehner sei schwierig gewesen, das sei bekannt. Die zitierten SMS seien aber innerhalb des Finanzministeriums ausgetauscht worden, die Beteiligten habe er damals kaum gekannt.

    "Wieso soll ich schon wieder dafür verantwortlich sein?", ging Kurz in die Gegenoffensive. Kurznachrichten von ihm, die im Konvolut zu finden seien, würden keinerlei Anweisungen an irgendwen beinhalten. Auch könne er "zu 1.000 Prozent" ausschließen, dass er Scheinrechnungen erstellt oder erhalten habe, so Kurz. Wenn man den Rechtsstaat in Österreich so hoch lobe, dann gehöre auch dazu, dass Verfahren vor Gericht und nicht in der Öffentlichkeit geführt würden, so Kurz abschließend. 

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      Auf 104 Seiten erklärt die Staatsanwaltschaft die Vorwürfe, die am 6. Oktober schließlich zu Razzien im Bundeskanzleramt und der ÖVP-Zentrale geführt haben.
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      zVg
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