Bereits am Samstag hatte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) seine Besorgnis zur aktuellen Coronasituation ausgedrückt und die Zahlen als "deutlich zu hoch" eingeschätzt. Am heutigen Sonntag legt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA nach: "Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle". Besonders dramatisch sei die Situation in der Bundeshauptstadt.
Der Regierungschef rechnet offenbar bald mit 1.000 Neuansteckungen pro Tag. Zuletzt, von Freitag auf Samstag, waren bundesweit 869 neue Corona-Fälle in Österreich gemeldet worden, mehr als die Hälfte (444) stammten aus Wien.
An die Bevölkerung richtet Kurz den "dringenden Appell": "Ich bitte die Bevölkerung, dass sie alle Maßnahmen einhält, soziale Kontakte reduziert, den Mund-Nasen-Schutz trägt und überall so gut als möglich Abstand hält". Aber: Es ist weiterhin ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen, ist der Kanzler überzeugt.
"Es wird für uns alle ein harter Herbst und Winter werden. Daher sind wir jetzt alle aufgerufen und gefordert, mit gleicher Disziplin und Rücksicht wie im Frühjahr, auch die Herausforderungen der kommenden Monate gemeinsam zu meistern."
Ab Montag 00:00 Uhr gilt österreichweit wieder eine Maskenpflichtin fast allen öffentlich zugänglichen Innenräumen sowie Verschärfungen bei Events und im Gastro-Bereich. Der Mund-Nasenschutz muss getragen werden:
► im gesamten Handel
► in der Gastronomie für Kellner, Indoor dürfen Speisen und Getränke nur noch an Sitzplätzen genossen werden. Das Sitzenan der Bar wird wieder verboten- mehr dazu hier.
► Dienstleistungsbereiche mit Kundenkontakt
► Parteienverkehr bei Behörden
► In Schulen außerhalb des Klassenverbandes
Bereits am Montag wird die Coronavirus-Ampelkommission zu einer weiteren Sitzung zusammenkommen. Normalerweise tagt das Gremium immer donnerstags, doch die stark ansteigenden Infektionszahlen machen eine Krisensitzung bereits morgen notwendig.