Neue Ausstellung

Kunstforum Wien: Ist das Kunst, oder eine Baustelle?

Die Räume des Wiener Kunstforums werden bis Ende Juni in eine Baustelle verwandelt. Aber es wird gar nicht umgebaut. Wie jetzt?

Magdalena Zimmermann
Kunstforum Wien: Ist das Kunst, oder eine Baustelle?
Aldo Giannotti und Karin Pauer haben die Schau gemeinsam gestaltet.
Helmut Graf

Oft fragt man sich natürlich, ob jetzt etwas wirklich Kunst ist: Wenn man derzeit durch die Räume des Kunstforums schreitet und von zahlreichen Baugerüsten umgeben ist, geht man im ersten Moment auch eher davon aus, dass hier umgebaut wird und man sich nicht inmitten einer Ausstellung befindet. Das ist aber gar nicht der Fall, sondern der Künstler Aldo Giannotti lädt in seiner Schaue "House of Constructs" ein. Um dort über den Ausstellungsraum per se nachzudenken und vor allem: ihn mitzugestalten.

Bildstrecke: "Kunstforum - Aldo Giannotti"

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    Nein, das ist keine Baustelle, sondern Kunst. Oder irgendwie beides.
    Nein, das ist keine Baustelle, sondern Kunst. Oder irgendwie beides.
    Helmut Graf
    Das Publikum wird eingeladen, an der Ausstellung mitzubauen
    Lisa Ortner-Kreil
    im Gespräch mit "Heute"

    "Das Publikum wird eingeladen, an der Ausstellung mitzubauen", erklärt Kuratorin Lisa Ornter-Kreil im Gespräch mit "Heute", "wir zeigen 19 Performances an 19 Tagen. Ein ordentlicher Kraftakt." Mitwirken an der Schau kann man in den Räumen auf unterschiedlichste Weise: Es darf an die Wände gemalt, auf Gerüsten geklettert und mit Soundeffekten gespielt werden.

    Das Projekt bewegt sich somit irgendwo zwischen Ausstellung und Performance, zwischen Partizipation und Schaulust und ist jeder Tag eine ganz andere Erfahrung. "Wer die Ausstellung betritt, der kommt zunächst zum Beispiel schon Auftrittsapplaus. Wer möchte, kann an der Wand zeichnen, Musik machen etc. Das alles ist detailliert künstlerisch konzipiert, kann aber nur durch Beteiligung des Publikums zum Leben erweckt werden."

    Die Kunst ist es, Kunst zu machen

    Ohne Besucher gibt es also gar keine Kunst, erst die Partizipation in den Ausstellungsräumen schafft die eigene Ausstellung. So wird auch die eingangs gestellte Frage nach der Art und Weise der Kunst beantwortet: Das Machen schafft die Kunst oder - die Kunst muss erst zu einer gemacht werden. Sonst bleibt es wirklich einfach nur eine Baustelle, an der nicht gearbeitet wird. Wäre auch schade.

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      Auf den Punkt gebracht

      • Die Ausstellung "House of Constructs" im Kunstforum Wien verwandelt die Räume in eine Baustelle, ohne tatsächlich umgebaut zu werden
      • Der Künstler Aldo Giannotti lädt die Besucher ein, den Ausstellungsraum mitzugestalten, indem sie an Performances teilnehmen und aktiv mitwirken
      • Die Kunst entsteht also erst durch die Beteiligung des Publikums, was die Frage nach der Art und Weise der Kunst beantwortet
      mz
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