Vom Kunsthandwerk zum medizinischen Lehrmittel: Die Moulagen in der neuen Ausstellung "Die Kunst der Moulage - verewigte Krankheitsbilder" des Natur Historischen Museums im Narrenturm zeigen Krankheitsbilder, die durch Wachsabdrücke festgehalten werden konnten. So sind etwa Wachsabgüsse von ersten Lepra-Erkrankten erhalten - hinter jedem Abdruck steht eine ganz eigene Geschichte.
Die pathalogisch-anatomische Sammlung umfasst über 3.000 denkmalgeschützte Exemplare, ein Teil von ihnen wird jetzt in der neuen Schau im Narrenturm gezeigt. Hinter der Produktion der Abbildungen steckt Carl Henning, der 1892 begann, diese Moulagen zunächst für den medizinischen Unterricht zu fertigen.
Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Theodor die Herstellung und begann dann, nach der Privatisierung des Instituts damit Gesichtsprothesen und Totenmasken herzustellen. Er fertigte diese Moulagen noch bis 1937 an, danach spezialisierte er sich vorwiegend auf die Herstellung von Prothesen für Kriegsverwundete.