Schulden in Milliardenhöhe
KTM-Pleite – jetzt platzt Babler erstmals der Kragen
Die KTM-Pleite in Milliardenhöhe spitzt sich weiter zu. SPÖ-Chef Andreas Babler übt jetzt scharfe Kritik am Management und der Bundesregierung.
Die Pleite des KTM-Konzerns ist weit schlimmer als bisher angenommen. Am Freitag wurden am Landesgericht Ried drei Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. Konkret geht es um Passiva in Höhe von 1,824 Milliarden Euro. Neben 2380 Mitarbeitern sind 1624 Gläubiger von den wirtschaftlichen Turbulenzen des Konzerns betroffen. Die gemeinsamen Schulden mit zwei Töchterfirmen sollen sich sogar auf rund 2,9 Milliarden Euro belaufen.
Tage nach Bekanntwerden der Pleite meldet sich nun erstmals SPÖ-Chef Andreas Babler zu Wort. "Die Arbeitnehmer der KTM bekommen nicht einmal die Löhne und Gehälter, die ihnen zustehen, die Steuerzahler zahlen Millionen Hilfsgelder für das Unternehmen und gleichzeitig stopfen sich die Aktionäre Millionen in die Taschen", übt der rote Parteichef scharfe Kritik.
"Das Management hat vollkommen versagt und sich auf dem Rücken der Arbeitnehmer und zulasten der Steuerzahler bereichert. So etwas darf nicht passieren", donnert Babler in Richtung des KTM-Chefs Stefan Pierer.
Heftige Kritik an Bundesregierung
Vor dem Hintergrund der KTM-Insolvenz betont Babler, dass die letzte Bundesregierung nichts getan habe, um die Pleitewelle, vor der schon lange gewarnt wurde, zu verhindern und die Teuerung einfach durchrauschen hat lassen. "Was jetzt zu tun ist, ist, die Wirtschaft anzukurbeln und den Standort zu stärken", stellt der SPÖ-Chef klar.
Insbesondere müsse für leistbare Energie gesorgt werden, denn vor allem die hohen Energiekosten treiben die Herstellungskosten für die Unternehmen in die Höhe und zum anderen sinkt die Konsumlaune.
Gewerkschaft kämpft für Mitarbeiter
Akut sei jetzt am wichtigsten, dass die Beschäftigten ihre ausstehenden Löhne und Ansprüche wie das Weihnachtsgeld ausbezahlt bekommen, so der Vorsitzende der Gewerkschaft PRO-GE Reinhold Binder. "Die Menschen müssen ihr Geld jetzt über den Insolvenzentgeltfonds bekommen - und zwar um keinen Cent zu wenig", so der Gewerkschafter.
"Wir haben großes Vertrauen in die Gewerkschaft, dass die Beschäftigten von KTM bestmöglich geschützt und unterstützt werden", ergänzt Babler. Von der KTM-Pleite seien zahlreiche weitere Firmen wie Zulieferer und damit weitere tausende Arbeitsplätze betroffen, für die sich die Gewerkschaft nun starkmachen will.
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Auf den Punkt gebracht
- Die KTM-Pleite in Milliardenhöhe hat schwerwiegende wirtschaftliche Folgen, von denen 2380 Mitarbeiter und 1624 Gläubiger betroffen sind.
- SPÖ-Chef Andreas Babler kritisiert scharf das Management und die Bundesregierung für ihr Versagen und fordert Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft und zur Sicherstellung der Löhne der Beschäftigten.