Gewerkschafter donnert
"Grausliches Weihnachtsgeschenk unter Christbaum"
KTM meldete ein Insolvenzverfahren an, 3.500 Mitarbeiter erhalten kein Gehalt mehr. Gewerkschafter Reinhold Binder wettert gegen das Management.
Wirtschaftliche Probleme machen dem Zweirad-Hersteller KTM derzeit schwer zu schaffen. Wie am Dienstag bekannt wurde, schlittert das einstige Vorzeigeunternehmen aus Mattighofen in die Insolvenz – ein dreistelliger Millionenbetrag fehlt. 3.500 Beschäftige erhalten weder ihr Gehalt noch ihr Weihnachtsgeld.
Dennoch soll der Betrieb weitergeführt werden, angestrebt wird ein Sanierungsverfahren. Dieser Sanierungsplan soll innerhalb von 90 Tagen mit den Gläubigern vereinbart werden. Durch eine Redimensionierung der Gruppe soll nicht nur ihr Bestand nachhaltig gesichert werden. Man will auch die Basis dafür schaffen, "erstarkt aus dem Verfahren zu kommen".
"Grausliches Weihnachtsgeschenk"
Reinhold Binder, der Chef der Gewerkschaft PRO-GE, ortet im Ö1-Morgenjournal ein klares Managementproblem. Weil auch während der Corona-Pandemie enorme Förderungen an KTM geflossen seien, müsse man nun die Managergagen und Bonifikationen unter die Lupe nehmen.
"Die Mitarbeiter haben nun ein grausliches Weihnachtsgeschenk unter dem Christbaum", so Binder. Das wichtigste sei es jetzt, dass die ausstehenden Gehälter und Ansprüche gesichert werden. "Das hat Priorität" stellt Binder klar. Durch den Insolvenzfonds sollen die Mitarbeiter gestützt werden.
Politik in der Verantwortung
Laut Binder sei man nach der Corona-Pandemie in eine "absolute Teuerungskrise" gerutscht. "Die Regierung hat die Teuerung einfach durchrauschen lassen", so der PRO-GE-Chef. Die steigenden Energiekosten hätten die Unternehmen zusätzlich belastet. "Das wird man auch in den kommenden Jahren stark merken", warnt Binder.
Man befinde sich aktuell in einer riesigen Vertrauenskrise. Vor allem der fehlende Konsum mache den Unternehmen zu schaffen. Diese würden jedoch dringend Investitionen benötigen. "Jetzt hat die Politik die Verantwortung, einen längerfristigen Plan für den Wirtschafts- und Produktionsstandort in Österreich vorzugeben", stellt Binder abschließend klar.
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Auf den Punkt gebracht
- Der Zweirad-Hersteller KTM hat ein Insolvenzverfahren angemeldet, wodurch 3.500 Mitarbeiter weder Gehalt noch Weihnachtsgeld erhalten.
- Gewerkschafter Reinhold Binder kritisiert das Management scharf und fordert, dass die ausstehenden Gehälter gesichert werden, während ein Sanierungsplan innerhalb von 90 Tagen mit den Gläubigern vereinbart werden soll.