Gespräche vor Ort laufen

KTM-Kündigungs-Schock – schon Hunderte entlassen

Die Lage bei KTM ist dramatisch, viele Mitarbeiter zittern um ihre Jobs. 250 Mitarbeiter haben schon erfahren, dass sie gehen müssen.

Johannes Rausch
KTM-Kündigungs-Schock – schon Hunderte entlassen
Bange Zeiten im Innviertel: KTM fehlen Millionen, die Belegschaft ist massiv verunsichert.
KTM AG

Die Lage im Innviertel ist extrem angespannt: Am Freitag brachte KTM am Landesgericht Ried im Innkreis offiziell drei Sanierungsanträge mit Eigenverwaltung ein. Ein Verfahren wurde laut Kreditschutzverband eröffnet.

Vier Wochen vor Weihnachten müssen rund 3.600 Beschäftigte um ihre Jobs zittern. Am Montag fanden am Hauptsitz in Mattighofen (Bez. Braunau) zwei Betriebsversammlungen statt: Die erste begann um 10 Uhr, die zweite startete um 14 Uhr. Bis Mittwoch finden weitere Gespräche statt.

"Die Stimmung ist bedrückend", sagt Mario Moser-Luger, Gewerkschafts-Regionalsekretär (GPA), im "Heute"-Gespräch. Neben weiteren Experten der Arbeiterkammer Oberösterreich war er bei den Gesprächen vor Ort anwesend. Wie jetzt bekannt wurde, haben am Montag bereits 250 Mitarbeiter erfahren, dass sie gehen müssen. Der Beginn der Kündigungswelle. Weitere 500 Stellen stehen vor dem Aus.

Seither laufen die Gespräche mit den Experten der AK vor Ort auf Hochtouren. Es geht vor allem darum, dass die Betroffenen ihr Geld bekommen. "Den Mitarbeitern wurde von den Fachleuten der Kammer erklärt, dass sie eine Vollmacht unterschreiben sollen, um ihren ausstehenden Gehalt vom Insolvenzentgelt-Fonds zu bekommen", so Moser-Luger. Nach ersten Erhebungen rechnet der Insolvenzverwalter mit einer Fortführung des Unternehmens.

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"Katastrophe für Menschen"

"Für die Menschen hier ist es eine Katastrophe", sagte Leon Sireisky, Pfarrer der Gemeinde Mattighofen, gegenüber der Redaktion. "KTM ist ein großes Unternehmen, hier kennt jeder wen, der dort arbeitet oder hat Verwandte, die im Betrieb tätig sind." Die Stimmung sei "im Keller". Nicht nur im Ort sei es spürbar, "sondern im ganzen Umland", so Sireisky. "Ich hoffe, dass es nicht noch schlimmer kommt."

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Lage bei KTM im Innviertel ist angespannt, nachdem das Unternehmen drei Sanierungsanträge mit Eigenverwaltung eingereicht hat und rund 3.600 Mitarbeiter um ihre Jobs bangen müssen.
    • Bei Betriebsversammlungen wurden die Mitarbeiter darüber informiert, dass sie eine Vollmacht unterschreiben sollen, um ihren ausstehenden Gehalt vom Insolvenzentgelt-Fonds zu erhalten, während der Insolvenzverwalter mit einer Fortführung des Unternehmens rechnet.
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