Gesundheit
Krankhaft erhöhte Leberwerte bei Corona-Patienten
Covid-19 ist nicht nur eine Erkrankung der Atemwege und der Lunge, auch andere Organe sind davon betroffen.
Dies erklärte der Direktor für Innere Medizin I an der Medizinischen Universität Innsbruck Herbert Tilg am Dienstag in einer Aussendung.
„"Covid-19 ist eine entzündliche Erkrankung, die den Organismus überfährt", so Tilg.“
Covid-19 hinterlasse vor allem auch in den Verdauungsorgangen deutliche Spuren. Daher gilt Durchfall als ein mögliches Symptom für eine Infektion mit dem Coronavirus. Etwa 50 Prozent der Covid-Patienten entwickeln jedoch nicht nur eine Darmentzündung, sondern zeigen auch krankhaft erhöhte Leberwerte, berichtet Tilg.
Das Ausmaß der Leberwerte korreliere mit der Entzündung im Körper. Die Entzündungen der Leber, die man in der Akutphase sehe, würden sich aber wieder legen, so Tilg. Letzteres gelte auch für den Verdauungstrakt, der bei Corona "entzündlich mitbeteiligt" sei. Es würden zwar noch Forschungsarbeiten laufen, aber man wisse, dass sich im Schnitt die Symptomatik der Verdauungsorgane bei Covid-19-Patienten nach Tagen oder Wochen wieder lege.
Behandlung mit Cortison erfolgreich
"Wir haben gelernt, dass diese Erkrankung ein sehr breites klinisches Bild zeigt. Das heißt, es können verschiedene Organe beteiligt sein", betonte Tilg. Es gebe keine andere Virusinfektion, die in einem so großen Ausmaß Entzündungen im Körper verursache. Covid-19 sei eine entzündliche Erkrankung, die "den Organismus überfährt", machte Tilg deutlich.
Die Behandlung mit Cortison sei zu einer wirklichen Therapie geworden. "Früher galt es als absurd, eine Infektion so zu behandeln. Jetzt ist es bei schweren Verläufen ein Standardverfahren. Da haben wir in der Medizin schon viel gelernt", so Tilg.