Schon seit über einem Vierteljahrhundert handhaben es die Politiker der KPÖ gleich. Von ihren Bezügen – die laut den Kommunisten zu hoch sind – behalten sie sich nur einen durchschnittlichen Facharbeiterlohn. Dieser beträgt, mittlerweile an die Inflation angepasst, 2.500 Euro netto.
Als darüber hinausgehende wird an Menschen in Notlagen abgegeben. Diese können in Sprechstunden kommen und beispielsweise der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr oder Salzburgs Vize Kay-Michael Dankl persönlich ihre Situation schildern. 2024 kamen so österreichweit 438.018 Euro zusammen.
308.448,97 davon kamen aus der KPÖ Steiermark, wo die KPÖ stärkste Kraft im Grazer Gemeinderat und auch im Landtag vertreten ist. Von der KPÖ Salzburg stammen 118.069,86 Euro, 11.500 Euro kamen aus Innsbruck, wo es seit Frühling drei kommunistische Gemeinderäte gibt.
"Abgehobene Gehälter führen zu abgehobener Politik", erklärt KPÖ-Bundessprecher Tobias Schweiger den Gedanken dahinter. Auch er hätte bei einem Einzug in den Nationalrat jeden Monat rund 8.000 Euro abgegeben. "Es gibt genug Parteien, die Politik für die großen Banken und Konzerne machen. Die KPÖ steht kompromisslos auf Seiten der arbeitenden Menschen. Deshalb haben wir auch diese Gehaltsgrenze für alle, die für die KPÖ ein bezahltes politisches Amt ausüben."
Elke Kahr hat bereits zum 20. Mal Bericht erstattet. In dieser Zeit hat sich von ihrem Gehalt sagenhafte 1,2 Millionen Euro an 10.283 Menschen in Notlagen abgegeben. "So verschieden die Leute sind, so verschieden sind auch ihre Problemlagen. Wir schauen immer darauf, dass wir mit den Menschen eine gute Lösung finden und ihnen wieder Hoffnung machen, dass es besser werden kann."
Alleine 2024 wurden seitens der KPÖ 3.200 Menschen finanziell unterstützt. Häufigster Grund war der alltägliche Lebensbedarf, Wohn- und Energiekosten. Weitere Hilfe gab es für Öffi-Tickets, medizinische Leistungen oder Schulausflüge.
Bei den "Sprechstunden" geht es aber nicht nur ums Geld: "In unseren Sprechstunden erleben wir jeden Tag, wo den Leuten der Schuh wirklich drückt. Das ist ein wichtiger Kompass für unsere politische Arbeit", erzählt Salzburgs Vizebürgermeister Kay-Michael Dankl.