Traditionsunternehmen schließt
"Konkurrenz durch Internethandel" – Betrieb nun pleite
Wenn das letzte Kapitel beendet ist: Eine bekannte Buchhandlung in der Linzer City ist pleite. Gründe für das Aus: stark gestiegene Kosten überall.
Irgendwann ist jede Geschichte zu Ende. Über die Buchhandlung Neugebauer GmbH in Linz wurde das Sanierungsverfahren eröffnet. Wie Ende Jänner berichtet, wollte der Traditionsbetrieb am Taubenmarkt im Juni zusperren und ab Herbst im Bibliotheksgebäude der Johannes Kepler Universität (JKU) seine neue Filiale eröffnen.
Das 1939 gegründete Unternehmen wurde 2020 von Melanie Hofinger übernommen. Zeitgleich trat der ehemalige Geschäftsführer und Inhaber Walter Neugebauer seine Pension an. Jetzt ist die Firma pleite.
"Stark gestiegene Kosten"
Hauptursachen für die Zahlungsunfähigkeit sind laut Kreditschutzverband "stark gestiegene Kosten für Zinsen, Personal und Miete". Wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Buchpreisbindung konnten diese nicht an die Endverbraucher weitergegeben werden.
Zusätzlich erschwerend: "Auch die Konkurrenz durch den Internethandel hat zur negativen Unternehmensentwicklung beigetragen", so der KSV.
Zwei Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Die Höhe der Schulden und des Vermögens ist nicht bekannt. Wie der Kreditschutzverband berichtet, wird die Buchhandlung geschlossen.
Immer mehr Firmen unter Druck
Die Pleitewelle ist voll da: Zahlreiche Unternehmen müssen sich geschlagen geben. Die Gründe sind meist: Folgen der Corona-Pandemie, einbrechende Nachfrage wegen der Teuerung und die Krise allgemein.
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Auch über drei weitere in Zusammenhang stehende Gesellschaften wird das Sanierungsverfahren eröffnet: Melanie Hofinger GmbH (Bücher- und Geschenkefachhandel), Spieleparadies Handels GmbH (Handel mit Spielwaren) und Meritas Holding GmbH (Beteiligungsgesellschaft).
Nächste Firma pleite
Jetzt hat es den nächsten Betrieb erwischt: Über die KFMS GmbH in Linz wurde das Sanierungsverfahren eröffnet. Das Unternehmen war unter anderem im Sicherheits- und Reinigungsdienst sowie in der Landschaftsgestaltung tätig.
Die Firma hat rund 700.000 Euro Schulden. 139 Mitarbeiter sind betroffen. Grund für die Pleite? Der frühere Geschäftsführer soll angeblich verpflichtend abzuführende Beiträge nicht beglichen haben.