Fensterbauer ist insolvent
Bittere Pleite - Prüfung entscheidet nun über 94 Jobs
Die Baubranche ächzt unter der Teuerung. In Oberösterreich schlittert jetzt ein Fensterbauer in arge Turbulenzen. 94 Jobs wackeln jetzt.
Die Baubranche ist ganz besonders von der Teuerungswelle betroffen. Die Gründe liegen auf der Hand: Einerseits sind die Kreditzinsen so stark gestiegen, dass derzeit viel weniger neue Bauprojekte in Angriff genommen werden.
Andererseits sind die Kreditvorgaben viel strenger als früher. Das heißt, immer weniger junge Menschen haben überhaupt die finanziellen Möglichkeiten zu bauen.
Fensterbauer ist pleite
Nun hat die Entwicklung einen Fensterbauer aus Oberösterreich erwischt. Über die IPM Schober Fenster GmbH mit Sitz in Thalheim bei Wels (Bez. Wels-Land) wurde das Sanierungsverfahren eröffnet. Das Unternehmen war in der Produktion und Montage von Fenstern, Türen und Fassadenbau-Elementen tätig.
94 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen. Die Schulden betragen rund 7,897 Millionen Euro. Dem steht ein Vermögen von zirka 1,45 Millionen Euro gegenüber.
Gründe für die bittere Pleite: Laut Creditreform hat sich der Familienbetrieb bei zwei Großprojekten (Danube Flats, Forum Donaustadt) übernommen. "Notwendige Vorleistungsarbeiten sind budgetär nicht einkalkuliert worden", berichtet die Gruppe.
Pleitewelle
Die Pleitewelle ist voll da: Zahlreiche Unternehmen müssen sich geschlagen geben. Die Gründe sind meist: Folgen der Corona-Pandemie, einbrechende Nachfrage wegen der Teuerung und die Krise allgemein.
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Wenige Aufträge
Von der schwächelnden Baukonjunktur sei auch die Fensterbranche betroffen, die Auftragslage außerdem zuletzt mau. Zusätzlich erschwerend für den Betrieb: "Als die kreditfinanzierende Hausbank auch noch den Kontokorrentrahmen gekürzt hat, sah sich die Geschäftsführung gezwungen einen Konkursantrag zu stellen."
Laut KSV ist geplant, die Firma weiterzuführen und die Quote für die Gläubiger aus dem Fortbetrieb zu erwirtschaften. "Der vom Insolvenzgericht bestimmte Insolvenzverwalter wird prüfen, ob die von der Schuldnerin beabsichtigte Sanierung und Fortführung des Unternehmens ohne weitere Verluste für die Gläubiger möglich ist", so Petra Wögerbauer vom Kreditschutzverband.