Konditor in Nöten: "Jeder will nur 20 Stunden arbeiten"

Schleckermäuler mussten kurz Luft holen. "Unsere Filiale Landstraße ist ab 16. Mai 2024 vorübergehend geschlossen", steht auf dem Zettel, der in der Auslage der Konditorei Jindrak in der Linzer Landstraße hängt.

Verzweifelt Mitarbeiter gesucht

Wegen Personalmangel sah sich Leo Jindrak, Inhaber des bekannten Unternehmens, gezwungen, das Geschäft vorerst zu schließen. "Schweren Herzens und nach reiflicher Überlegung", wie der Konditor unlängst im "Heute"-Gespräch betonte.

Die Suche nach neuen Mitarbeitern sei alles andere als einfach. "Alle wollen weniger arbeiten", erklärt Jindrak gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten". "Jeder will nur noch 20 oder 25 Stunden, am Samstag schon weniger und am Sonntag lieber gar nicht." Der Branchenkenner sei in regelmäßigem Kontakt mit dem AMS.

"Das ist für einen Unternehmer schon hart, wenn man ausreichend Frequenz hätte, aber Filialen zusperren muss, weil das Personal fehlt", zeigt sich der Linzer ratlos. "Das hätte ich mir vor drei Jahren auch noch nicht träumen lassen." Spätestens Mitte September möchte Jindrak jedenfalls die Niederlassung in der Landstraße wieder öffnen.

Bäcker greift hart durch

Auch ein Branchenkollege hat mit demselben Problem zu kämpfen: Honeder, mit 27 Filialen einer der größten Bäcker Oberösterreichs, bekommt den Mitarbeitermangel seit Monaten extrem zu spüren.

In der Filiale in der Dornacher Straße im Stadtteil Urfahr informiert ein Aushang die Kundschaft: "Diese Filiale hat vorübergehend am Nachmittag geschlossen. Unsere MitarbeiterInnen und deren Wohl stehen bei uns an oberster Stelle." Und: "Aus Dankbarkeit für ihre Leistungen und Verantwortung für ihr Wohlbefinden schließen wir daher an Nachmittagen vorübergehend diese Filiale."