Politik

Gastro-Chef: "Pickt's euch den Zuschuss auf den Bauch"

Der neue Energiekostenzuschuss lässt die Rechner in betroffenen Firmen heiß laufen. Für einige ist schon klar: Der Zuschuss ist zu gering.

Wer eine Förderung haben will, muss seinen Gastgarten kalt lassen.
Wer eine Förderung haben will, muss seinen Gastgarten kalt lassen.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Keine Heizschwammerln, keine nächtliche Auslagenbeleuchtung, keine beheizten Sessellifte, geschlossene Türen: All das müssen Unternehmen einhalten, wenn sie den Energiekostenzuschuss erhalten wollen. Das wirft Fragen auf:

Wer kontrolliert?

Ob die Auflagen eingehalten werden, soll die Förderbank AWS kontrollieren, bei der auch die Anträge gestellt werden können. Und zwar mit Stichproben vor Ort bei den Unternehmen.

Heizschwammerl-Verbot

In Gastgärten und beim Après-Ski dürfen keine Heizschwammerln aufgestellt werden, bereits montierte Heizstrahler oder Wärmelampen müssen wieder abmontiert werden.

Was droht "Sündern"?

Schon der einmalige Verstoß gegen die Auflagen führt dazu, dass der Zuschuss zurückgezahlt werden muss. Darüber hinaus sind aber keine Strafen vorgesehen.

Kann man "switchen"?

Die Heizschwammerln dürfen nicht zum Beispiel im Dezember eingeschaltet, aber im Jänner ausgeschaltet werden. Die Auflagen gelten bis zum 31. März 2023.

Ausnahmen bei Fußball-WM?

Die Fußball-WM in Katar findet heuer im November und Dezember statt. Eine Ausnahme für das Aufstellen von Heizschwammerln in Gastgärten in dieser Zeit wird es nicht geben.

In Wiener Nobellokalen bleibt's warm

"Pickt’s euch Zuschuss auf den Bauch"

"Jetzt rechnen die Betriebe auf Hochtouren: Zahlt sich der Zuschuss aus oder heize ich den Gastgarten, weil mir das mit Public Viewing mehr bringt", sagt Mario Pulker, Gastro-Chef in der WKO. "Bringt der beheizte Garten mehr, werden sie sagen: Pickt’s euch den Zuschuss auf den Bauch."

Tenor: Zu wenig

In der Branche gebe es bereits Rückmeldungen, dass der Zuschuss zu gering sei, so Pulker. Daher könne er nur ein erster Schritt sein, dem ein weiterer folgen müsse.

Leere Gastgärten

Peter Friese, Besitzer des "Schwarzen Kameel" in der Wiener City, wird wohl ebenfalls auf den Zuschuss pfeifen: "Wir haben an einem Freitag, unserem umsatzstärksten Tag, die Wärmelampen probeweise ausgeschaltet lassen. Die Folge: Nicht nur der Garten, sondern das gesamte Lokal war leer. Menschen gehen dorthin, wo Menschen sind." Die Heizlampen seien auch etwas anderes als etwa beleuchtete Auslagenscheiben. "Bei uns sitzen Menschen, die sich eine schöne Zeit machen wollen."

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