Gesundheit
Kommt in Österreich nun die 4. Impfung für alle?
Virologin Monika Redlberger-Fritz spricht darüber, ob auch in Österreich eine flächendeckende 4. Impfung kommen könnte. Plus: Wer sie schon bekommt.
In Israel wird bereits die 4. Impfung praktiziert. Personen Ü60 sowie Gesundheitspersonal können sich zum 4. Mal den Stich holen. "Heute" hat berichtet. Aber nicht nur in Israel ist das bereits Praxis. Auch manche Personengruppen werden in ganz Österreich zum 4. Mal gepiekst. Die Virologin Dr. Monika Redlberger-Fritz erklärt im "Heute"-Interview.
Nicht allgemein empfohlen, aber möglich
"Mangels wissenschaftlicher Daten ist eine 4. Impfung derzeit nicht allgemein empfohlen. In Anbetracht einer drohenden Omikron-Welle kann man sie aber in Hochrisikobereichen, wie etwa exponiertem Gesundheitspersonal, sowie in systemkritischen Bereichen ab 6 Monaten nach der 3. Impfung angeboten werden", so Redlberger-Fritz, die auch Mitglied des Nationales Impfgremiums (NIG) ist.
Bei anderen Hochrisikogruppen wie Immunsupprimierten, Krebskranken oder Menschen mit Autoimmunerkrankungen werde bereits jetzt schon nach dem Nutzen-Risiko-Prinzip öfter geimpft als bei der Allgemeinbevölkerung, so die Virologin. "Heute" hat berichtet. Die Entscheidung zu zusätzlichen Impfungen basiert auf Individual-Einschätzungen des Arztes und auf Wunsch der zu impfenden Person und erfolgt off-label. "Es gibt noch keine Evidenz, dass diese zusätzliche Impfung Infektionen vermeiden kann. Es ist jedoch davon auszugehen, dass damit schwere Erkrankungen vermieden werden können", heißt es in den Anwendungsempfehlungen des NIG.
Noch keine Langzeitdaten vorhanden
"Da wir noch keine Langzeitdaten haben, können wir eine 4. Impfung derzeit nicht generell empfehlen. Dazu müssen wir etwa 6 bis 9 Monate nach der 3. Impfempfehlung warten, bis man daraus Schlüsse ziehen und gegebenenfalls eine weitere Impfempfehlung aussprechen kann."