Politik
Kogler: "Sorge, dass wir eine zweite Welle anheizen"
Ein Plan für die Öffnung im kulturellen Bereich steht. Dennoch erklärte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) am Freitag, dass die Medaille auch eine zweite Seite hat.
Schon als Ulrike Lunacek als Kulturstaatssekretärin präsentiert wurde, hagelte es Kritik. Sie sei zu unerfahren und habe kein Fingerspitzengefühl. In der ZiB2 erklärte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), dass man die heimische Kultur in der Weltliga gesehen hat. Lunaceks Erfahrung in der Europapolitik hätte helfen sollen, die Kultur auch dort zu platzieren. "Und dann kam Corona", so Kogler. Er übernehme die Verantwortung für die personelle Entscheidung.
Dennoch betonte er, dass die Regierung die Krise gut bewältigt habe. Die Situation sei "herzeigbar" und man komme viel schnellet voran als gedacht. "Wir haben viel schnellere Aufsperrpläne in der Kultur als andere Länder in Europa", so Kogler. Was die Kulturveranstaltungen angeht sei man aber in einer Zwickmühle. Man könne nur schrittweise aufsperren.
Zwar sind die Stimmen der Künstler und Kunstschaffenden laut, jedoch erinnert der Vizekanzler, dass es auch eine zweite Seite gibt. Ihn würden Briefe und Zusendungen von Bürgern erreichen: "Sie haben Sorge, dass wir eine zweite Krankheitswelle anheizen". Kritiken von Kabarettisten schenkte er ein Schmunzeln: "Der Vergleich mit den Baumärkten ist nicht zutreffend", spielte er auf Lukas Resetarits an. Die Regelungen mit Abständen und Kunden pro Quadratmeter seien im Kulturbereich nicht anwendbar.
Zum Abschluss versicherte Kogler, dass er bereits eine Favoritin für die Nachfolge von Ulrike Lunacek habe. Diese würde er Anfang kommender Woche vorstellen.