Bürgermeister Michael Ludwig, MedUni-Wien-Rektor Markus Müller, Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig und Unirat-Vorsitzende Eva Dichand präsentieren Die Medizin von Gustav Klimt.
Heute/Helmut Graf
Verbannt, verbrannt, wiederauferstanden: Gustav Klimts "Die Medizin" wurde am Mittwoch feierlich auf der Fassade des Anna Spiegel Forschungsgebäudes am MedUni Campus im AKH in Wien präsentiert. Eine Rekonstruktion, die mithilfe von künstlicher Intelligenz möglich war. Eine Initiative der Medizinischen Universität Wien unter der Leitung von Anna Heigl. Maßgeblich an dem Projekt beteiligt war unter anderem auch Franz Smola, Kurator der Sammlung des 19. und 20. Jahrhunderts im Belvedere.
Die detaillierte Nachbildung des Gemäldes wurde von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Stella Rollig, Generaldirektorin Belvedere und MedUni-Wien-Rektor Markus Müller unter dem Beisein der Unirat-Vorsitzenden Dr. Eva Dichand enthüllt.
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"Die Medizin" zeigt eine asymmetrische Komposition, bei der der "Strom des Lebens" auf der rechten Bildhälfte zu sehen ist, während die linke Hälfte von einem hellen Lichtnebel durchflutet wird. Besonders neuartig und provokant war für die damalige Zeit die Abbildung einer hochschwangeren nackten Frau. Neben ihr taucht ein Skelett auf, das die Bedrohung des werdenden Lebens durch den Tod symbolisiert. Das Hauptmotiv des Bildes ist das Leid des Menschen, dennoch zeigt es hocherotische Darstellungen.
Heute/Helmut Graf
In der unteren Bildhälfte erscheint die einzige Figur, die sich direkt den Betrachtenden zuwendet: Hygieia. Die Göttin der griechischen Mythologie gilt als Tochter des Asklepios, dem Gott der Heilkunst. Auch sie wird als Heilgottheit verehrt und wird am Beginn des Hippokratischen Eids angerufen. Sie ist reich geschmückt und hält eine Schale, aus der eine Äskulapnatter, ebenfalls ein Symbol für die Medizin, trinkt.
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Mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz konnte das Skandalwerk "Die Medizin" von Gustav Klimt rekonstruiert werden und schmückt jetzt die Fassade des Anna Spiegel Forschungsgebäudes am MedUni Campus im Alten AKH in Wien.
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Während des Zweiten Weltkrieges wurden das Werk in das Kunstdepot im Schloss Immendorf in Niederösterreich gebracht und fiel dort am 8. Mai 1945 einem Feuer zum Opfer.
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Enthüllt wurde "Die Medizin"-Fassade von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig und MedUni-Wien-Rektor Markus Müller.
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Hier wird das Gemälde enthüllt.
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Maßgeblich an dem Projekt beteiligt war unter anderem auch Franz Smola, Kurator der Sammlung des 19. und 20. Jahrhunderts im Belvedere.
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Mit dabei war auch Kunstkennerin und Unirat-Vorsitzende Dr. Eva Dichand.
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Belvedere-Kurator Franz Smola, Unirat-Vorsitzende Dr. Eva Dichand, Bürgermeister Michael Ludwig, Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig und MedUni-Wien-Rektor Markus Müller. (v.l.n.r.)
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Eigentlich war es um 1900 als eines von drei Fakultätsbildern für die Decke des Festsaals der Universität Wien bestimmt. Dazu kam es jedoch nicht.
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"Die Medizin" entfachte aufgrund der Aktdarstellungen heftige Debatten und empörte konservative Politiker. Schließlich trat Klimt selbst von dem Auftrag zurück und die drei Fakultätsbilder wurden privat verkauft.
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"Die Medizin" zeigt eine asymmetrische Komposition, bei der der "Strom des Lebens" auf der rechten Bildhälfte zu sehen ist, während die linke Hälfte von einem hellen Lichtnebel durchflutet wird. Besonders neuartig und provokant war für die damalige Zeit die Abbildung einer hochschwangeren nackten Frau. Neben ihr taucht ein Skelett auf, das die Bedrohung des werdenden Lebens durch den Tod symbolisiert. Das Hauptmotiv des Bildes ist das Leid des Menschen, dennoch zeigt es hocherotische Darstellungen.
Heute/Helmut Graf
In der unteren Bildhälfte erscheint die einzige Figur, die sich direkt den Betrachtenden zuwendet: Hygieia. Die Göttin der griechischen Mythologie gilt als Tochter des Asklepios, dem Gott der Heilkunst. Auch sie wird als Heilgottheit verehrt und wird am Beginn des Hippokratischen Eids angerufen. Sie ist reich geschmückt und hält eine Schale, aus der eine Äskulapnatter, ebenfalls ein Symbol für die Medizin, trinkt.
Heute/Helmut Graf
Mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz konnte das Skandalwerk "Die Medizin" von Gustav Klimt rekonstruiert werden und schmückt jetzt die Fassade des Anna Spiegel Forschungsgebäudes am MedUni Campus im Alten AKH in Wien.
Heute/Helmut Graf
Während des Zweiten Weltkrieges wurden das Werk in das Kunstdepot im Schloss Immendorf in Niederösterreich gebracht und fiel dort am 8. Mai 1945 einem Feuer zum Opfer.
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Kunstskandal um 1900
Gustav Klimt (1862-1918), einer der bedeutendsten Künstler des Wiener Jugendstils, malte "Die Medizin" in den Jahren um 1900. Das Leinwand-Gemälde in den Maßen von etwa vier mal drei Meter war gemeinsam mit dem beiden weiteren Bildern "Die Philosophie" und "Die Jurisprudenz" als Fakultätsbilder für die Decke des Festsaals der Universität Wien bestimmt.
Diese Werke Klimts gelangten jedoch in ihrer ursprünglichen Form nie an ihren Bestimmungsort. "Die Medizin" entfachte aufgrund der Aktdarstellungen heftige Debatten und empörte konservative Politiker. Schließlich trat Klimt selbst von dem Auftrag zurück und die drei Fakultätsbilder wurden privat verkauft.
Hocherotische Darstellungen
"Die Medizin" zeigt eine asymmetrische Komposition, bei der der "Strom des Lebens" auf der rechten Bildhälfte zu sehen ist, während die linke Hälfte von einem hellen Lichtnebel durchflutet wird. Besonders neuartig und provokant war für die damalige Zeit die Abbildung einer hochschwangeren nackten Frau. Neben ihr taucht ein Skelett auf, das die Bedrohung des werdenden Lebens durch den Tod symbolisiert. Das Hauptmotiv des Bildes ist das Leid des Menschen, dennoch zeigt es hocherotische Darstellungen.
In der unteren Bildhälfte erscheint die einzige Figur, die sich direkt den Betrachtenden zuwendet: Hygieia. Die Göttin der griechischen Mythologie gilt als Tochter des Asklepios, dem Gott der Heilkunst. Auch sie wird als Heilgottheit verehrt und wird am Beginn des Hippokratischen Eids angerufen. Sie ist reich geschmückt und hält eine Schale, aus der eine Äskulapnatter, ebenfalls ein Symbol für die Medizin, trinkt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Werk in das Kunstdepot im Schloss Immendorf in Niederösterreich gebracht und fielen dort am 8. Mai 1945 einem Feuer zum Opfer.
Die Wiederauferstehung
Im Jahr 2005 fanden die Fakultätsbilder dann doch ihren ursprünglichen Bestimmungsort. In Zusammenarbeit mit der Universität Wien realisierte das Leopold Museum die Anbringung von Schwarz-Weiß-Reproduktionen der Fakultätsbilder von Klimt an der Decke des großen Festsaales der Universität Wien.
Heute ermöglicht moderne Technologie, die verlorenen Werke digital wieder zum Leben zu erwecken. 2021 startete Google Arts & Culture in Kooperation mit dem Belvedere in Wien ein Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hatte, unter Anwendung von künstlicher Intelligenz die ursprüngliche Farbigkeit der Fakultätsbilder Klimts wiederherzustellen und einen Eindruck zu geben, wie die Bilder wirklich ausgesehen haben könnten. Das Projekt beruhte auf einem von IT-Experten Emil Wallner eigens dafür entwickelten Algorithmus sowie auf der kunsthistorischen Beratung von Franz Smola, Kurator des Belvedere. Die Resultate sind im Rahmen der umfangreichen Online-Plattform "Klimt vs. Klimt" abrufbar.
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"Zum ersten Mal seit 70 Jahren können die Kunstwerke nun so erlebt werden, wie Klimt sie geschaffen haben könnte", so Google.
Google Arts & Culture hat eine Weltneuheit zu bieten: Eine weltweite Retrospektive von Gustav Klimt, die unter Leitung der Österreichischen Galerie Belvedere mit mehr als 30 Partner-Institutionen aus zwölf Ländern in mehrjähriger Arbeit erstellt wurde.
Google
"Klimt vs. Klimt – The Man of Contradictions" zeigt in der Online-Ausstellung rund 700 Exponate, darunter etwa 120 Gemälde, 300 Zeichnungen, 15 Wandgemälde, 200 Fotos oder Briefe und 120 kuratierte Online-Ausstellungen.
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Es gibt eine einzigartige virtuelle Ausstellung, die Klimts Meisterwerke durch Augmented Reality und 3D in alle Wohnzimmer bringt, einen virtuellen Rundgang durch Klimts Atelier und mehr als 60 Klimt-Werke in ultrahoher Auflösung.
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Besonders beeindruckend: Eigentlich zerstörten Klimt-Werken wird neues Leben eingehaucht. Zu den prominentesten verloren gegangenen Werken gehören die so genannten Fakultätsbilder, ...
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... die im Auftrag der Universität Wien entstanden und von dieser als zu wissenschaftskritisch abgelehnt wurden.
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1945 fielen sie einem Brand im Schloss Immendorf zum Opfer, nur Schwarz-Weiß-Fotografien aus den frühen 1900er Jahren blieben. Ebenso blieb allerdings die Faszination um die Werke.
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Geleitet vom Klimt-Forschers Franz Smola, Kurator des Belvedere, hat das Team des Google Arts & Culture Lab Machine Learning eingesetzt, um zu rekonstruieren, ...
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... welche Farben Klimt für die Fakultätsbilder verwendet haben könnte und ihnen so ihre volle farbliche Schönheit zurückgegeben.
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"Zum ersten Mal seit 70 Jahren können die Kunstwerke nun so erlebt werden, wie Klimt sie geschaffen haben könnte", so Google.
Google Arts & Culture hat eine Weltneuheit zu bieten: Eine weltweite Retrospektive von Gustav Klimt, die unter Leitung der Österreichischen Galerie Belvedere mit mehr als 30 Partner-Institutionen aus zwölf Ländern in mehrjähriger Arbeit erstellt wurde.
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"Klimt vs. Klimt – The Man of Contradictions" zeigt in der Online-Ausstellung rund 700 Exponate, darunter etwa 120 Gemälde, 300 Zeichnungen, 15 Wandgemälde, 200 Fotos oder Briefe und 120 kuratierte Online-Ausstellungen.