Politik
Klimabonus-Panne – Mann müsste sich Urlaubstag nehmen
Es haben noch immer nicht alle ihren Klimabonus erhalten und die Auszahlung mittels RSa-Brief erweist sich als problematisch. So auch für Max L.
Die Auszahlung des Klimabonus sollte Mitte Oktober abgeschlossen sein. Aber nach wie vor warten viele auf ihr Geld. So auch Max L. (Name der Redaktion bekannt). Er hat ein aktuelles Konto bei FinanzOnline. Damit hätte er die 500 Euro direkt aufs Konto bekommen müssen. Er bekam den Bonus aber als RSa-Brief.
Vollmacht nutzt nichts
Ab da wurde es kompliziert für ihn – weil er zwei Wohnsitze hat. Einen bei den Eltern in Klagenfurt, einen in Wien, wo er derzeit lebt und arbeitet. Der Brief ging nach Klagenfurt, wurde bei der Post hinterlegt. Dort kann ihn aber sein Vater trotz Vollmacht und Ausweiskopie nicht abholen. Die Post darf ihn offiziell nur Max aushändigen. Heißt: Er müsste sich einen Urlaubstag nehmen, nach Klagenfurt reisen (vier Stunden Bahnfahrt, Sparschiene-Ticket ab 24,90 Euro) und sich dort bei der Post anstellen.
Um das zu vermeiden, wandte er sich an die Klimabonus-Hotline. Dort verwies man ihn auf ein Formular auf der Homepage. Das füllte Max samt Mailadresse sowie Kontonummer aus. Per Mail erhielt er die Info, die Auszahlung werde "so rasch wie möglich erfolgen". Aber das wohl wieder (!) mittels RSa-Brief: "Wenn Sie den Klimabonus im nächsten Jahr per Überweisung erhalten möchten, dann aktualisieren Sie bitte Ihre private Bankverbindung auf finanzonline.bmf.gv.at."
"Desaströse Abwicklung"
SPÖ-Umweltsprecherin Herr kritisiert diese "desaströse Abwicklung": "Die Bevölkerung muss einen schildbürgerartigen Hürdenlauf zurücklegen, um zu ihrem Geld zu kommen." Sie bringt eine Anfrage ein, in der sie etwa wissen will, wie viele RSa-Briefe nicht abgeholt werden konnten.