Politik

Klima-Party von Gewessler wird Fall fürs Parlament

Schon Wochen vor dem eigentlichen Geburtstag wurde das Klimaticket gefeiert. Doch wozu das Ganze? Und was hat es gekostet? 

Leo Stempfl
NEOS-Abgeordneter Yannick Shetty will wissen, wie viele diese Party kostete.
NEOS-Abgeordneter Yannick Shetty will wissen, wie viele diese Party kostete.
"Heute"-Montage: Helmut Graf, Klimaministerium

Pünktlich zum Nationalfeiertag 2021 ging das Klimaticket an den Start. Seit 26. Oktober vergangenen Jahres kann um 1.095 Euro im Jahr in ganz Österreich mit allen Öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren werden. Für junge und alte Erwachsene sowie auf regionaler Basis ist es billiger. Als Teuerungsbonus gibt es derzeit auch ein 13. Monat gratis.

Als Ziel hatte man sich eine Latte von 100.000 verkauften Tickets im ersten Jahr gesteckt, mittlerweile wurde gar schon die Marke von 200.000 verkauften Tickets geknackt. Das sollte natürlich ausfallend gefeiert werden. Zu ausfallend?

Party im Belvedere 21

Am 10. Oktober 2022 hat das Klimaministerium von Leonore Gewessler (Grüne) mit der One Mobility Ticketing GmbH zu einer gemeinsamen Feier ins Belvedere 21 in Wien geladen. "Die Mobilität der Zukunft wurde 1 - was für ein tolles Geburtstagsfest", teilte man einige Tage später auf Instagram mit, Party-Fotos inklusive. 

Daran stoßen sich nicht nur einige Kommentierende unter dem Beitrag, sondern auch der NEOS-Nationalratsabgeordnete Yannick Shetty. Einige Besitzer des Tickets fänden diese Party angesichts der derzeitigen Teuerung wohl irritierend. Er brachte deswegen eine Parlamentarische Anfrage ein, die nun binnen zwei Monaten von der Ministerin beantwortet werden muss.

Kosten sollen offengelegt werden

"Niemand braucht solche Partys außer die Ministerin, die sich dabei selbst beweihräuchert. Steuergeldverschwendung ist nicht weniger schlimm, wenn sie von grünen Ministerinnen betrieben wird. Wir sind gespannt auf die Antwort der Ministerin", sagt er gegenüber "Heute".

Auch in der Anfrage wird einleitend erklärt: "Während bereits mehr als 200.000 Personen das Ticket erworben haben, hat nur ein Bruchteil der Kund:innen von dieser Feier profitiert. Gleichzeitig warten die Abonnent:innen weiterhin auf eine Aufwertung des Kund:innenservice, etwa in Form einer mehrmals versprochenen Umsetzung des digitalen Klimatickets."

Im Parlament soll deswegen nun herauskommen, wie hoch genau die Kosten für dieses Fest waren und ob die Durchführung ausgeschrieben wurde. Im Anschluss will Shetty eine genaue Aufschlüsselung und Informationen zu Event-Agentur, Location, Catering, Kosten, Teilnehmer und Nutzen haben.

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    Sabine Hertel
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