Österreich-News
Klima-Aktivisten besetzen jetzt die Unis in Österreich
Erneuter Klimaprotest, jetzt sogar in ganz Österreich: Aktivisten besetzten am Donnerstag mehrere Hörsäle in Unis.
Klima-Aktivisten haben seit Mittwoch unter dem Titel "Erde brennt" Hörsäle an den Unis Wien, Innsbruck und Salzburg in Beschlag genommen. Das berichtet die APA. Die Klimaschützer verstehen sich als Teil der internationalen Bewegung "End Fossil: Occupy". Mit den Besetzungen soll Aufmerksamkeit für den Ausstieg aus fossilen Energien entstehen. Außerdem fordert "Erde brennt" soziale und Bildungsgerechtigkeit und höhere Uni-Budgets. Geht es nach den Aktivisten, sollen die Hörsäle länger okkupiert bleiben.
In Wien ist seit Mittwochmittag laut APA mit dem C1 im Alten AKH der aktuell größte Hörsaal der Uni Wien neben dem Audimax besetzt. Rund 50 Personen sind nach einer abendlichen Podiumsdiskussion mit Wissenschaftern und einer Vollversammlung geblieben und haben die Nacht vor Ort verbracht.
Gespräch mit Rektorat in Innsbruck steht aus
Auch an der Universität Innsbruck ist der Klimaprotest am späten Donnerstagvormittag noch im Gang. Rund 40 Personen der Initiative "Erde brennt Innsbruck" halten dort seit Mittwoch gegen 17.00 Uhr einen Hörsaal besetzt. Wie der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Universität, Uwe Steger, gegenüber der Agentur erklärte, seien noch immer rund 40 Personen vor Ort. Die Lage sei aber weiterhin "sehr entspannt".
Im Laufe des Donnerstags sei ein Gespräch mit dem Rektorat geplant, um die Absichten der Protestierenden abzuklopfen und zu erfahren "auf wie lange die Aktion ausgelegt" sei. "Es gibt noch keine klaren Ansagen", hielt Steger fest. Die Lehrveranstaltungen, die heute im Hörsaal stattfinden hätten sollen, wurden teilweise in andere Räumlichkeiten verlegt. "Thematisch passende Lehrveranstaltungen" hätten im besetzten Raum stattgefunden.
55 Besetzer in Salzburg
In Salzburg war die Besetzung Donnerstagmittag ebenfalls noch im Gange. Dort hatten gestern Abend gegen 19 Uhr rund 55 Personen drei Hörsäle im Unipark Nonntal in Beschlag genommen, die Hälfte davon hat auch dort übernachtet. Derzeit gibt es laut Uni noch gutes Einvernehmen mit dem Rektorat, das heute Abend auch die Teilnahme an einer Podiumsdiskussion zugesagt hat. Die Besetzung ist vorerst auf unbestimmte Zeit angesetzt.
Mit den Hörsaalbesetzungen wollen die Studierenden sich für soziale- und Klimagerechtigkeit einsetzen und die Unis wieder zu einem "Raum für Utopien und echte Solidarität" machen.