Gefahr im Schulhof

Kinder im Spital! Giftige Pflanze in Wiener Schulgarten

In manchen Schulgärten wachsen giftige Pflanzen, kritisiert nun der Stadtrechnungshof. Es kam sogar schon zu gefährlichen Vorfällen.

Michael Pollak
Kinder im Spital! Giftige Pflanze in Wiener Schulgarten
Blick in die Notaufnahme eines Spitals (Symbolfoto).
Getty Images

Gesundheitsalarm für unsere Schüler. In Wien gibt es 426 Pflichtschulen, deren Freiflächen (Gärten, Pausenhöfe) mehrmals geprüft wurden. Jetzt ist der Bericht des Stadtrechnungshofes fertig – mit teils bedenklichen Resultaten.

Die zuständigen Wiener Stadtgärten (MA42) haben laut Nachprüfung einige der früheren Kritikpunkte bereits umgesetzt (etwa Klettergeräte ausgebessert). ABER: Noch immer finden sich "toxische Pflanzen" vor Schulen.

"... hoher Gefährdungsgrad"

Bereits in einem früheren Bericht wurde das kritisiert, es gab eine konkrete Empfehlung: "Neupflanzung standortgerechter, widerstandsfähiger und ungiftiger Pflanzen", so der aktuelle Bericht. Der Grund ist simpel: "Im Bereich von Spielanlagen durften Pflanzen nicht verwendet werden, die aufgrund ihres hohen Giftigkeitsgrades einen hohen Gefährdungsgrad darstellten."

Notfälle in Schulen

Den ernsten Hintergrund bilden vergangene Rettungseinsätze. Etwa am 12. Juni 2022, als vier Hortkinder Teile eines 'Goldregenstrauches' in den Mund nahmen.

Aus dem Bericht: "Zwei Kinder hatten an einem Samen gelutscht, diesen dann aber wieder ausgespuckt … ein weiteres Hortkind hatte jeweils von einer Schote und von einem Samen des Goldregenstrauches abgebissen. Laut protokollierter Aussage des Kindes waren alle Pflanzenteile aber wieder ausgespuckt worden. Im zugehörigen Einsatzbericht war die von der Rettung bei der Vergiftungszentrale eingeholte Auskunft angeführt, wonach die Einnahme von vier bis fünf Samen für den menschlichen Körper als gefährlich einzustufen wäre. Das vierte Kind hatte vier Samen verschluckt, die durch Erbrechen wieder den Körper verlassen hatten."

Folgende Pflanzen sollten nicht auf Schul-Arealen gepflanzt bzw. müssen entfernt werden.

  • Pfaffenhütchen
  • Seidelbast
  • Stechpalme
  • Goldregen
  • stark ätzende Pflanzen wie beispielsweise der Riesenbärenklau

"...ausnahmslos nach den Vorgaben gearbeitet"

So nehmen die Wiener Stadtgärten Stellung: "Bei der Planung von Neuerrichtungen und Umbauten von Freiflächen für Schulen wird ausnahmslos nach den Vorgaben gearbeitet. Es gibt eine Checkliste, welche toxischen bzw. gesundheitsschädlichen Pflanzen nicht gepflanzt werden dürfen. Die Mitarbeitenden befolgen diese Vorgaben konsequent."

Jetzt soll auch bei bestehenden Standorten eingegriffen werden. In einer neuen Ausschreibung steht: "Sämtliche Wildaufgeher, egal ob krautig oder verholzend (auch giftige wie Ragweed oder Riesenbärenklau), sind unverzüglich auf allen Flächen zu entfernen, vor allem bevor sie in das Baumschutzgesetz fallen."

Die Bilder des Tages

1/55
Gehe zur Galerie
    <strong>08.01.2025: So sollen wir nun auch im Krankenstand arbeiten!</strong> Laut einem Arbeitspsychologen soll mit einem neuen Modell nun auch im Krankenstand gearbeitet werden – <a data-li-document-ref="120082047" href="https://www.heute.at/s/so-sollen-wir-nun-auch-im-krankenstand-arbeiten-120082047">sofern das möglich ist &gt;&gt;&gt;</a>
    08.01.2025: So sollen wir nun auch im Krankenstand arbeiten! Laut einem Arbeitspsychologen soll mit einem neuen Modell nun auch im Krankenstand gearbeitet werden – sofern das möglich ist >>>
    Getty Images

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Österreich" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • In Wien wurden bei Überprüfungen von Schulfreiflächen giftige Pflanzen entdeckt, was bereits zu Rettungseinsätzen führte.
    • Trotz Verbesserungen durch die Wiener Stadtgärten (MA42) sollen nun auch bestehende Standorte von toxischen Pflanzen befreit werden, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten.
    POM
    Akt.