Politik

Kickl ist auch irgendwie eine lustfeindliche Spaßbremse

Pinker Querschuss gegen Blau: NEOS-Chefin Meinl-Reisinger wird es wie Kickl zu bunt, bezeichnete den FPÖ-Obmann als "lustfeindliche Spaßbremse".

Roman Palman
Herbert Kickl protestiert gegen die Regenbogenbeleuchtung auf dem Parlament.
Herbert Kickl protestiert gegen die Regenbogenbeleuchtung auf dem Parlament.
picturedesk.com; Parlamentsdirektion/Thomas Topf

Nationalratspräsident Wolfang Sobotka (ÖVP) lässt das Parlament im Rahmen des Pride Month in Regenbogen-Farben strahlen. Sechs Säulen am sogenannten Zentralportikus des Hohen Hauses am Wiener Ring werden zwischen 12. bis 18. Juni mit Scheinwerfern bunt beleuchtet.

Das lässt Herbert Kickl nun Rot sehen. In einem offenen Brief wirft der FPÖ-Chef Sobotka vor, das ehrwürdige Gebäude "für Inszenierungen der besonderen Art zu missbrauchen". "Namens des Freiheitlichen Parlamentsklubs protestiere ich entschieden gegen diese Entscheidung", so der oberste Blaue der Nation.

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    In schrillen und bunten Outfits wurde auch heuer wieder am Wiener Ring getanzt.
    In schrillen und bunten Outfits wurde auch heuer wieder am Wiener Ring getanzt.
    picturedesk.com

    Seine Argumentation: Das Mitmachen beim Pride Month drücke "zwangsläufig Solidarität mit anderen Aktionen" aus. Dabei stößt sich Kickl an "Auftritten von Transvestiten mit eindeutig sexuell motivierten Künstlernamen vor Kindern" oder "Aufmärschen nackter und sexuell anzüglich verkleideter Personen".

    "Künstliche Aufregung"

    SPÖ, NEOS, Grüne und ÖVP betonen in einer gemeinsamen Pressekonferenz, dass die Beleuchtung von den Mitgliedern der Präsidialkonferenz – also die Nationalratspräsidenten sowie die Klubobleute –  "zustimmend zur Kenntnis genommen" worden war. 

    "FPÖ-Klubobmann Kickl fehlt nicht nur häufig bei Nationalratssitzungen – in dieser Gesetzgebungsperiode war er bereits mehr als zwanzig Mal entschuldigt –, sondern kennt offenkundig auch die Ergebnisse der Präsidialkonferenz nicht. Anders ist seine künstliche Aufregung rund um die Beleuchtung des Parlamentsgebäudes in den Farben des Regenbogens nicht erklärbar", ließen die Abgeordneten Nico Marchetti (ÖVP), Mario Lindner (SPÖ), Ewa Ernst-Dziedzic (Grüne) und Yannick Shetty (NEOS) von der LGBTIQ-Intergroup des Parlaments ausrichten.

    Shettys Chefin, Beate Meinl-Reisinger, legte am Freitag dann noch einen drauf. Via Twitter kommentierte sie einen Zeitungsbericht über die blaue Aufregung mit folgenden Worten: "Kickl ist auch irgendwie eine lustfeindliche Spaßbremse."

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      Sabine Hertel