Vertrauensvorschuss für NEOS

Keine "große Koalition" – das wollen die Österreicher

Die Sondierungsgespräche gehen am Dienstag in die nächste Runde. Eine Umfrage bringt nun frischen Wind in die Koalitionsdebatte.

Lukas Leitner
Keine "große Koalition" – das wollen die Österreicher
Am Dienstag gehen die Koalitionsgespräche in die nächste Runde. Einen Vertrauensvorschuss gab es laut einer Umfrage für die NEOS, eine "große Koalition" wird abgelehnt.
Helmut Graf; Sreenshot; "Heute"-Collage

Die Sondierungsgespräche zwischen SPÖ und ÖVP sind im vollen Gange und gehen am Dienstag in die nächste Runde. Ob es bei einer reinen "großen" Zweierkoalition bleibt, ist aber unklar, immerhin hätten die beiden Parteien nur ein Mandat Überhang – das Bündnis wäre also instabil.

Die NEOS heizten zudem nur einen Tag vor den fortlaufenden Sondierungsgesprächen zwischen SPÖ und ÖVP die Situation erneut auf und posteten das Ergebnis einer Umfrage des Gallup-Instituts auf Instagram.

NEOS weit vor Grüne

Abgefragt wurde in der Umfrage nämlich, welcher Parlamentspartei die Österreicher Veränderung am ehesten zutrauen. An der Spitze stehen dabei die NEOS mit 42 Prozent Zuspruch. Den Vertrauensvorschuss dürfte der Partei ihr gepredigtes Reformimage einbringen.

Gleich dahinter mit 39 Prozent befindet sich die ÖVP, gefolgt von der FPÖ und der SPÖ mit jeweils 37 Prozent.

Das Schlusslicht bilden die Grünen. Der Zuspruch hält sich dabei in Grenzen, liegt mit 25 Prozent nur bei einem Viertel der Befragten.

Vernichtendes Zeugnis für Grüne

Das Posting der NEOS bringt damit frischen Wind in die Koalitionsdebatte. Geht es nach den Daten der Umfrage, trauen die Österreicher den NEOS mehr Veränderungen zu als den Grünen. Ein vernichtendes Zeugnis für die Öko-Partei – immerhin ist man Regierungspartner.

"Die Menschen wissen, wofür NEOS als Reformkraft stehen: für positive Veränderung, für Anstand und Transparenz, für die beste Bildung und eine ehrliche und vertrauensvolle Politik. Mit uns gibt es kein Weiter wie bisher. Wir NEOS sind bereit, Verantwortung in der nächsten Regierung zu übernehmen und Österreich in eine positive Zukunft zu führen und freuen uns, dass die Menschen unsere Vision von einem neuen Österreich der Chancen teilen und unterstützen", betonte NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos angesichts der Ergebnisse gegenüber "Heute".

NEOS in Koalitionsfrage weit vor Grüne

Geht es um tatsächliche Regierungskoalitionen, sind sich die Österreicher uneinig. Nur 26 Prozent befürworten eine Zusammenarbeit von ÖVP, SPÖ und NEOS. Auf dem zweiten Platz befindet sich eine Koalition zwischen der FPÖ mit Chef Herbert Kickl und der ÖVP (24 Prozent). Für eine Regierung ohne den freiheitlichen Frontman sprachen sich nur 12 Prozent aus.

Zudem wird auch klar gezeigt, welchen dritten Partner die Österreicher favorisieren würden. Während es für eine rot-schwarze Konstellation mit den NEOS 26 Prozent Zuspruch gibt, kommt ein Bündnis mit den Grünen nur auf 14 Prozent. Für eine Zusammenarbeit zwischen SPÖ und ÖVP als eine "große" Koalition plädieren zudem nur fünf Prozent der Befragten.

"Die unbeliebteste Koalition ist jene zwischen ÖVP und SPÖ, die früher als "große Koalition" bekannt war. Doch sobald die NEOS als dritter Partner hinzukommen, wird diese Option zur bevorzugten Variante. Offenbar nimmt man an, dass diese Partei und ihre Chefin Meinl-Reisinger in einer Regierung immens viel bewegen könnten. Von diesem Vertrauensbonus würden die beiden ehemaligen Großparteien profitieren. Mit den NEOS an ihrer Seite werden sie als Koalitionspartner akzeptiert", kommentierte Andrea Fronaschütz, die Leiterin des Gallup-Instituts die Ergebnisse.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die Sondierungsgespräche zwischen SPÖ und ÖVP gehen weiter, doch eine reine Zweierkoalition bleibt unsicher
    • Eine Umfrage zeigt, dass die NEOS mit 42 Prozent den größten Vertrauensvorschuss für Veränderungen erhalten, während die Grünen mit nur 25 Prozent am Ende liegen
    LL
    Akt.