Interview im TV

"Keine große Freude" – Rosenkranz macht Ansage im ORF

Walter Rosenkranz ist der erste freiheitliche Nationalratspräsident. Nach heftigen Debatten um seine Besetzung spricht der FPÖ-Politiker nun im ORF.

Newsdesk Heute
"Keine große Freude" – Rosenkranz macht Ansage im ORF
Nationalratspräsident Walter Rosenkranz im ORF-Interview.
Screenshot ORF

Am Donnerstag wurde FPÖ-Politiker Walter Rosenkranz mit 61,7 Prozent zum Nationalratspräsidenten gewählt. Erstmals übt somit ein freiheitlicher Politiker dieses hohe Amt im Parlament aus. Peter Haubner (ÖVP) wurde als Zweiter Nationalratspräsident gewählt, SPÖ-Partei-Ikone Doris Bures wird künftig als dritte Präsidentin fungieren.

Rund um seine Besetzung gab es im Nationalrat heftige Debatten. Allen voran Grünen-Chef Werner Kogler echauffierte sich über die Wahl von Rosenkranz, sorgte mit seinem "Ein Volk, ein Reich, ein Führer"-Sager für Aufsehen. Im Interview in der ORF-Sendung "Hohes Haus" bezog Rosenkranz am Sonntag erstmals dazu Stellung. "Ich weiß nicht, was ihn dabei geritten hat. Ich kenne ihn auch im privaten Umgang und er ist eigentlich ein gemütlicher Steirer", stellt Rosenkranz klar.

"Die Identitären haben sich zuletzt zu weit nach rechts entwickelt"

In der Vergangenheit sorgte die Nähe der FPÖ zur rechtsextremen Identitären Bewegung immer wieder für Kritik. "Die Identitären haben sich zuletzt zu weit nach rechts entwickelt", stellt Rosenkranz klar. Persönlich habe er mit der Gruppierung bisher nichts zu tun gehabt. Lediglich bei einer Wahlveranstaltung sei er mit Vertretern im selben Raum gewesen. Klar sei hingegen, dass er keine Personen aus dem Kreis der Identitären zu Veranstaltungen ins Parlament einladen werde.

"Habe damit keine große Freude"

Als Abgeordneter übte Rosenkranz heftige Kritik an der Beleuchtung des Parlaments in den Regenbogenfarben während des "Pridemonths". Auch heute habe er damit "keine große Freude". "Ich bin aber keiner, der eine One-Man-Show macht", kündigt der 62-Jährige an, solche Entscheidungen gemeinsam mit seinen Kollegen zu treffen. "Ich bin ein Teamplayer", betont Rosenkranz, Entscheidungen auch im Falle einer Mehrheit der anderen Fraktionen zu respektieren.

"Dann würde ich auch Putin einladen"

Als ersten Staatsgast wird der FPÖ-Politiker am kommenden Donnerstag den ungarischen Premierminister Viktor Orbán in Wien empfangen. "Orban ist an diesen Tag bei einer Veranstaltung und wird sich auch mit Herbert Kickl treffen", so Rosenkranz. Im Zuge dessen will der Premierminister auch den frisch gewählten Nationalratspräsidenten kennenlernen.

Rosenkranz betonte, dass es ihm wichtig sei, mit allen Politikern zu sprechen. "Wenn ich eine Chance sehe, auch wenn es nur eine kleine ist, dass das Morden zwischen Russland und der Ukraine beendet wird, dann würde ich auch Putin einladen", stellt er klar.

Die Bilder des Tages

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    red
    Akt.