Wien
Kein Schlaf für Obdachlose – Kritik für Wiens Sitz-Eier
17 neue "Bänke" zieren seit Kurzem den Praterstern – und sorgen für Kritik. Denn zum Ausruhen eignen sich die kurios geformten Objekte wohl kaum.
Grün statt Grau lautet das Motto bei der Umgestaltung des Pratersterns. Aus dem Verkehrsknotenpunkt soll eine "Aufenthaltsoase" werden. In Zeiten des Klimawandels und der Hitzesommer setzt man auf Begrünung und Abkühlung –13 Platanen im XXL-Format inklusive. Gebaut wird noch bis Sommer – wir berichteten.
Caritas-Chef: "Bänke für Ältere und Obdachlose nicht geeignet"
Neben Bäumen und Co. sollen künftig auch diverse Sitzmöglichkeiten zum Verweilen einladen. Das Zentrum bilden die eigens für den Praterstern entworfenen (prater)sternförmigen "Pratoide" in der Form von Ellipsen. Darüber hinaus sind weitere Objekte zum Verweilen geplant. Doch was nun angeliefert wurde, sorgt für Staunen und Ärger in den Sozialen Medien.
"Gefällt mir gar nicht", twittert Caritas Wien Chef Klaus Schwertner. Denn nicht jeder hätte die Möglichkeiten, sich auf den kurios geformten "Bänken" auszuruhen. "Einmal mehr soll der öffentliche Raum offenbar nicht für alle da sein? Einmal mehr werden Sitzgelegenheiten aufgestellt - wie hier am Praterstern - die für ältere Menschen, Menschen mit Behinderung oder obdachlose Menschen nicht zum Ausruhen geeignet sind", so Schwertner.
Stadt: Normale Bänke zusätzlich geplant
In den sozialen Medien entbrannte eine hitzige Debatte. Halbwegs sicher oder bequem zu sitzen, sei auch unabhängig von Alter und Fitnessgrad kaum möglich, heißt es etwa. Ältere Menschen könnten nie wieder hochkommen, kritisiert ein anderer User. Die Kommentare reichen bis hin zu "der Praterstern soll offenbar kein Ort zum Verweilen sein".
Alles ganz anders, beruhigt nun die Stadt: Die neu angelieferten Objekte wären nicht als zentrale Sitzmöglichkeiten gedacht, heißt es von der zuständigen Behörde. Zusätzlich würde es Bänke und die "Pratoide" geben, es wären also unterschiedlich und ausreichend Sitzgelegenheiten vorhanden. Die neuen Objekte wären als "zusätzliche Spiel- und kurze Verweilmöglichkeit" konzipiert.