Politik

"Kein Dining" – FPÖ macht Restaurant-Pleite zum Politik

"Aus 'Fine-Dining' wird 'Kein Dining'", mokiert sich die FPÖ über die Restaurant-Pleite im Parlament. Ein Schuldiger ist auch bereits gefunden.

Newsdesk Heute
Das Kelsen-Restaurant im Parlament beendet die Fine-Dining-Schiene am Abend. FPÖ-Generalsekretär <strong>Christian Hafenecker</strong> hat einen Schuldigen gefunden.
Das Kelsen-Restaurant im Parlament beendet die Fine-Dining-Schiene am Abend. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker hat einen Schuldigen gefunden.
picturededsk.com / Helmut Graf

Eigentlich wollte man sowohl Mitarbeiter des Hauses als auch auswärtige Besucher mit Gourmet-Küche überzeugen. Doch das Konzept ist nicht aufgegangen, denn nach neun Monaten ist Schluss mit Fine-Dining im "Kelsen im Parlament" – "Heute" hat berichtet. Weiterhin geöffnet bleibt die "Cantina" zu Mittag sowie das Bistro- und Café-Angebot. Nun wird die Restaurant-Pleite auch noch zum Politikum.

"Der nächste Sobotka-Skandal"

"Das ist der nächste Skandal, den ÖVP-Parlamentspräsident Sobotka zu verantworten hat", wettert FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker in einer Aussendung. "Erst der Eklat rund um die freihändige Bestellung eines Kurators für das Kunstkonzept im Hohen Haus, dann das Goldene Klavier – und jetzt das Ende für das Parlamentsrestaurant. Aus 'Fine-Dining' wird 'Kein Dining'", sehnt der 43-Jährige die "bodenständigen Gerichte" des alten Parlamentsrestaurants" herbei.

1/6
Gehe zur Galerie
    Hübsch angerichtete Spezialität für Vegetarier: Goldrübe mit Mohn und Sanddorn
    Hübsch angerichtete Spezialität für Vegetarier: Goldrübe mit Mohn und Sanddorn
    Helmut Graf

    Auch die Preisgestaltung sei manchen Gästen sauer aufgestoßen. "Bei Menüpreisen von 19 bis 28 Euro mittags sowie 58 bis 98 Euro abends ist es mehr als einleuchtend, dass gerade in Zeiten der Rekord-Teuerung dieses Angebot nicht im großen Ausmaß angenommen wird", erklärt der 43-Jährige und kündigt eine parlamentarische Anfrage an Wolfgang Sobotka an.

    Gerüchteküche um das "Kelsen" brodelt

    So soll für die Einrichtung nicht der Pächter, sondern das Parlament – und damit der Steuerzahler – aufgekommen sein, erklärt Hafenecker. Nicht das einzige Gerücht, welches sich um das "Kelsen" rankt, so der FPÖ-Abgeordnete.

    <strong>Christian Hafenecker</strong> (FPÖ, unten) kündigt eine parlamentarische Anfrage an Nationalratspräsident <strong>Wolfgang Sobotka</strong> (ÖVP) an.
    Christian Hafenecker (FPÖ, unten) kündigt eine parlamentarische Anfrage an Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) an.
    ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

    Weiters soll es einen Vertrag geben, wonach dem Pächter gewisse Mindestumsätze garantiert worden sein sollen. Im Falle einer Nichterreichung dieser Umsätze soll die Lücke ebenfalls mit Parlamentsgeld geschlossen worden sein. Und zu guter Letzt soll scheinbar auch der ÖVP-nahe PR-Berater Wolfgang Rosam rund um das Parlamentsrestaurant involviert gewesen sein. "All das möchte ich von Wolfgang Sobotka wissen. Er trägt die Verantwortung für den 'Kelsen'-Bauchfleck, der neben Steuergeld auch Jobs kosten kann", so Hafenecker.

    Falsche Bohnen sorgten für Bauchweh

    Das "Kelsen" war zuletzt bereits in die Medien geraten, nachdem mehrere Essensgäste nach einem Mittagsbuffet in Selbstbedienung über heftige Magen-Darm-Probleme klagten. Käferbohnen-Falafel mit Kürbis-Hummus und Tabouleh standen damals auf dem Speiseplan. 

    Nun heißt es gegenüber "Heute", die finalen Ergebnisse der Laboruntersuchungen seien zwar noch nicht abgeschlossen, doch es sei aber davon auszugehen, dass es sich dabei um einen Zubereitungsfehler gehandelt hat. Seitens des Marktamtes wurden keinerlei hygienische Probleme festgestellt und beanstandet. Es wird vermutet, dass es sich um den Stoff Phasein handelt, der von Natur aus in Bohnen enthalten ist. Für den Fehler in der Zubereitung entschuldige man sich bei allen Erkrankten.

    1/51
    Gehe zur Galerie
      <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
      22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
      Helmut Graf
      An der Unterhaltung teilnehmen