120 Kinder betroffen

"Katastrophe" – Vater verzweifelt wegen Schulschließung

Die geplante Verlegung der Lernwerkstatt Wien West (Hernals) sorgt für Kritik. Die Grünen geben Ex-Bildungsstadtrat Wiederkehr (Neos) die Schuld.
Christoph Weichsler
21.03.2025, 06:06

Die Wiener Bildungsdirektion plant, die Lernwerkstatt Wien West (LWWW) aus Hernals nach Ottakring zu verlegen. Während die Stadt von einer "Standortverlagerung" spricht, befürchten Eltern und Lehrer eine schleichende Schließung der Schule – wir berichteten. Besonders betroffen sind Kinder mit besonderem Förderbedarf, die auf das spezialisierte pädagogische Konzept angewiesen sind.

Die Wiener Grünen machen dafür den ehemaligen Bildungsstadtrat und jetzigen Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos) verantwortlich. Seiner Amtszeit habe eine massive Bildungskrise in Wien hinterlassen – die geplante Schließung der LWWW sei ein weiteres alarmierendes Beispiel dafür, kritisieren sie.

"Wie soll das funktionieren?" Vater verzweifelt

Ein betroffener Vater sprach mit "Heute" über die Schock-Nachricht. Erst am Freitag zuvor waren erste Gerüchte aufgekommen, am Montag darauf wurde die Verlegung offiziell verkündet. "Mir geht es damit nicht gut, weil ich nicht weiß, wie es weitergeht."

Besonders besorgt ist er um die spezielle Sprachförderung, die sein Kind erhält. "Wie sollen sich die Kinder anschließen, wenn die Lehrer gar nicht mitgehen?" Auch der Schulweg werde zum Problem. Der neue Standort liegt 20 bis 25 Minuten entfernt – für viele Familien einfach zu weit.

Plötzlich auf Regelschule getrimmt? Eltern sind entsetzt

Die Schule existiert seit 20 Jahren und ist ein Vorzeigemodell für Inklusion. Doch Eltern fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen. "Man hätte die Räumlichkeiten anders konzipieren können, aber stattdessen wird unsere Schule zerstört."

Zusätzlich soll die Schule am neuen Standort stärker auf Regelschule getrimmt werden, was das bewährte Inklusionskonzept gefährden könnte. "Die Veränderung ist für die Kinder das Schlimmste – vor allem, wenn sie neue Lehrer bekommen."

Pühringer: "Wiederkehr hat Bildungskrise hinterlassen!"

Auch Judith Pühringer (Grüne) kritisiert die Verlegung scharf. "Dass eine funktionierende Schule mit einem so wichtigen Inklusions-Schwerpunkt geschlossen wird, ist völlig unverständlich."

Laut Pühringer verschlechtert sich die Bildungspolitik in Wien seit Jahren. "Im Kindergarten warten derzeit 1150 Kinder mit Behinderung auf einen Platz, auch in den Schulen sinkt die Inklusionsquote." Die Grünen-Politikerin sieht die Verantwortung bei Ex-Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos). "Er hat in Wien eine handfeste Bildungskrise hinterlassen – das zeigt sich jetzt auch hier."

Eltern wollen sich nicht geschlagen geben

Ob die Bildungsdirektion an der Entscheidung festhält, bleibt offen. Eltern und Lehrer kündigen jedenfalls Widerstand an. "Unser Ziel ist es, dass die Schule in Hernals bleibt", sagt der betroffene Vater entschlossen.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 21.03.2025, 07:43, 21.03.2025, 06:06
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