Es sind dramatische Szenen, die sich am 19. März gegen 17 Uhr in Wien abspielten. Eine Passantin bemerkte einen freilaufenden Hund und wollte helfen, doch als sie das Tier einfangen wollte, biss er zu. Die Frau erlitt schmerzhafte Verletzungen.
Auch ein Polizist, der zur Hilfe eilte, wurde attackiert. Der Beamte musste die Verfolgung abbrechen, nachdem ihn der Hund ebenfalls gebissen hatte. Rettungskräfte versorgten beide Opfer noch vor Ort. Während der Polizist seinen Dienst nicht fortsetzen konnte, blieb die Frage offen: Wem gehört das aggressive Tier?
Die Ermittlungen führten zu einem 70-jährigen Niederländer, der sich als Verwahrer des Hundes herausstellte. Er gab an, das Tier am Wiener Flughafen für einen Mann aus Deutschland abgeholt zu haben. Er sollte den Hund weitertransportieren – doch dazu kam es nicht.
Beim Wiener Hauptbahnhof biss der Hund seine Leine durch und lief davon. Der ältere Mann hatte keine Kontrolle mehr über das Tier. Nun wird gegen ihn wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Ob ihn noch weitere Konsequenzen erwarten, ist derzeit unklar.
Die Suche nach dem aggressiven Vierbeiner dauerte mehrere Stunden. Erst am frühen Nachmittag gelang es Polizisten und Mitarbeitern der Tierrettung, das Tier im Bereich der Argentinierstraße einzufangen. Er wurde ins Tierquartier Wien gebracht.
Eine erste Untersuchung gab zumindest teilweise Entwarnung: Von dem Hund geht keine Tollwutgefahr aus. Damit ist eines klar – eine sofortige Tötung des Tieres ist ausgeschlossen. Doch sein Schicksal bleibt weiterhin ungewiss.
Immer wieder kommt es nach Beißattacken zu drastischen Maßnahmen. In vielen Fällen wird die Einschläferung diskutiert – doch das bundesweite Gesetz sieht das nicht automatisch vor. Stattdessen muss der Hund nun zehn Tage lang unter Beobachtung stehen.
Während dieser Zeit wird das Tier zweimal tierärztlich untersucht. Sollte sich herausstellen, dass keine erhöhte Gefahr besteht, darf der Hund weiterleben. Andernfalls könnte er als gefährlich eingestuft werden – mit drastischen Folgen für seine Zukunft.
Während die Polizei den Vorfall weiter untersucht, bleiben viele Fragen offen. Warum war der Hund so aggressiv? Hätte der 70-Jährige das Tier besser sichern müssen? Und wie konnte es überhaupt zu der gefährlichen Attacke kommen?
Die Debatte um bissige Hunde sorgt regelmäßig für heftige Diskussionen. Experten fordern strengere Regeln, doch Tierfreunde mahnen zur Vorsicht. Fakt ist: Das Schicksal des Hundes wird nun von den kommenden Untersuchungen abhängen.