Politik

Kanzleramt gibt 45.000 € für 2-Stunden-Feier aus

Eine mondäne Gala von VP-Staatssekretärin Claudia Plakolm kostet die Steuerzahler saloppe 45.000 €. "Unverschämt", donnert Neos-Mann Yannick Shetty.

Clemens Oistric
Staatssekretärin Claudia Plakolm genoss die Zivildiener des Jahres"-Gala in den Wiener Sofiensälen.
Staatssekretärin Claudia Plakolm genoss die Zivildiener des Jahres"-Gala in den Wiener Sofiensälen.
BKA/Melicharek

Bei der Regierung sitzt die Geldbörse trotz Teuerungskrise ziemlich locker. Für eine 2-Stunden-Feier gab das Kanzleramt knapp 45.000 Euro aus, ergab nun eine parlamentarische Anfrage von Neos-Aufdecker Yannick Shetty. Am 21.2. verlieh Jugend-Staatssekretärin Claudia Plakolm den Preis "Zivildiener des Jahres". Dass der Zivildienst den Österreichern lieb ist, ist hinlänglich bekannt. Nun kommt er ihnen auch teuer.

Über 50.000 Euro für Zivildienst-Feier

"Für die Organisation des Festaktes wurde ein Budget in Höhe von 44.642,09 Euro im Bundeskanzleramt aufgewendet. Bei der Zivildienstserviceagentur sind Kosten in Höhe von 6.380,10 Euro für die Auszeichnungen sowie für den Fahrtkostenersatz der Preisträger und deren (je bis zu zwei) Begleitpersonen angefallen", beantwortet Bundeskanzler Karl Nehammer (VP) eine entsprechende Anfrage des Neos-Mandatars.

Neos-Abgeordneter Yannick Shetty: "Wozu ist dieser pompöse Festakt notwendig?"
Yannick Shetty kritisiert die hohen Ausgaben der Regierung.
Yannick Shetty kritisiert die hohen Ausgaben der Regierung.
Helmut Graf

Der pinke Yannick Shetty sieht bei den Ausgaben der Regierung langsam rot: "In Zeiten der Rekordteuerung müssen die Bürgerinnen und Bürger den Gürtel enger schnallen – das gilt aber scheinbar nicht für die Selbstinszenierung der Regierung. Wozu ist dieser pompöse Festakt notwendig?", fragt er im "Heute"-Gespräch. Er "In zwei Stunden verpulvert die Staatssekretärin mehr Geld als viele Familien im ganzen Jahr zum Leben bleibt. Das ist gerade in diesen Zeiten unverschämt."

Plakolm verteidigt sich: "Kosten gesenkt"

Aus dem Bundeskanzleramt heißt es auf Anfrage, das Format "Zivildiener des Jahres" sei nicht nur eine Veranstaltung, sondern bringe die Wertschätzung für die Arbeit der Zivildiener weit darüber hinaus zum Ausdruck und stärke das Image des Zivildienstes. Um auch in Zukunft junge Männer für den Sozialbereich zu gewinnen, bekennt man sich zu Maßnahmen wie der Ehrung "Zivildiener des Jahres". In einer schriftlichen Stellungnahme hält ein Plakolm-Sprecher fest: "Die Veranstaltung hat trotz Teuerungen in allen Bereichen um etwa ein Drittel weniger gekostet als im Jahr 2019. Die Kosten wurden insgesamt um 20.000 Euro gesenkt."

Mehr Wertschätzung für Zivildiener wünscht sich auch Shetty: "Es ist ein schönes Zeichen, dass jedes Jahr besonders engagierte Zivildiener geehrt werden. Das geht aber auch in einem weniger dekadenten Rahmen. Außerdem würden die jungen Männer und ihre Kollegen deutlich mehr von einer ordentlichen Bezahlung als von einer fetten Party profitieren." 

500 € für Zivildiener

Eine kleine Erhöhung für Zivildiener stellte Plakolm zuletzt vor. Statt bisher knapp 360 Euro erhalten junge Männer seit 1. Jänner 500 Euro Entschädigung pro Monat. Über den Zivildienstzeitraum von neun Monaten entspricht das einer Gesamt-Erhöhung von 1.260 Euro. So viel, wie drei Minuten der Plakolm-Fete kosteten …

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    Während von den Klima-Aktivisten Straßen blockiert wurden, verteilte die junge ÖVP ein kleines Frühstück an Autofahrer.
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    JVP/Gsöls