Politik

Kanzler Nehammer sorgt mit Viren-Sager für Aufregung

Karl Nehammer fuhr am Samstag beim Parteitag ein triumphales Ergebnis ein. Zu Beginn leistete er sich mit einer Aussage über das Virus einen Fauxpas.

Michael Rauhofer-Redl
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Karl Nehammer
Karl Nehammer
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Bundeskanzler Karl Nehammer ist am Samstag mit einem 100-Prozent-Ergebnis zum neuen Vorsitzenden der ÖVP gewählt worden. Bei einem Parteitag in Graz entfielen am Samstag alle 524 Delegierten-Stimmen auf den 49-jährigen. Nehammer nahm die Wahl "mit Stolz und Dankbarkeit" an. Für Aufregung sorgt aber spätestens einen Tag nach der Kür des Politikers eine Aussage, die er zu Beginn des Parteitages getätigt hat. 

"So viele in so einem kleinen Raum heißt auch: so viele Viren aber jetzt kümmert es uns nicht mehr, schön dass ihr da seid", begrüßte Nehammer die Delegierten am Sonntag. Viele sehen darin die Verharmlosung der Pandemie, die entgegen aller Beteuerungen noch nicht vorbei ist. Auch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) appellierte zuletzt etwa noch an Impfungs-Auffrischungen im August. Der Sager Nehammers sorgte beim Parteitag selbst allenfalls nur für kurze Irritationen, stimmten doch sämtliche Delegierten für ihn als (offiziellen) Parteichef. 

Erste Wahl für Nehammer

Nehammer ist seit Dezember österreichischer Kanzler, nachdem sein Vorgänger Alexander Schallenberg nach nur zwei Monaten zurückgetreten war. Den Vorsitz der ÖVP übernahm Nehammer zunächst kommissarisch, nun ist er auch offiziell Parteichef. Für Nehammer war es nach den Ereignissen der letzten Woche mit Rücktritten und Regierungsumbau eine wichtige Wahl.

Unter Schallenberg sowie dessen Vorgänger Sebastian Kurz war Nehammer Innenminister gewesen. Kurz trat im Oktober wegen einer Korruptionsaffäre zurück. Im Dezember kündigte er seinen kompletten Rückzug aus der Politik an, woraufhin auch Schallenberg zurücktrat.

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