"Heute"-Umfrage

Kanzler-Match – Nehammer, Babler & Kickl im Image-Check

Eine aktuelle "Heute"-Umfrage zeigt, wer bei den Wählern am vertrauenswürdigsten rüberkommt und wer am besten mit Zukunftsthemen punkten kann.

Angela Sellner
Kanzler-Match – Nehammer, Babler & Kickl im Image-Check
Herbert Kickl ist schon neun Prozentpunkte vorne. Dahinter kämpfen Babler (l.) und Kanzler Nehammer um Platz 2.
Sabine Hertel, Helmut Graf

Alle drei wollen nach der Nationalratswahl Kanzler bleiben bzw. werden: der amtierende Karl Nehammer (ÖVP), Herbert Kickl (FPÖ) und Andreas Babler (SPÖ). Wie die Wähler die Kandidaten sehen, konkret welche Eigenschaften sie ihnen attestieren, hat Unique Research für "Heute" erhoben (800 Befragte, 10.-13.6., Schwankungsbreite +/-3,5 %).

Die Ergebnisse – gefragt wurde, inwieweit die folgenden Eigenschaften auf die Bewerber ums Kanzleramt zutreffen zeigen: Karl Nehammer macht hinsichtlich seines Auftretens als Staatsmann und seiner Vertrauenswürdigkeit eine gute Figur, liegt hier vor den beiden anderen.

Herbert Kickl punktet aus Sicht der Befragten mit der Thematisierung von Zukunftsthemen, ihm wird laut Umfrage auch großes Verständnis für die Sorgen und Nöte der Menschen attestiert.

Das Image von Andreas Babler ist der Umfrage zufolge noch etwas unscharf. Er liegt bei der Vertrauenswürdigkeit um sechs Prozentpunkte hinter Nehammer, aber deutlich vor Kickl. Als "staatsmännisch" werden sowohl Babler wie Kickl mehrheitlich nicht empfunden. Der SPÖ-Chef kommt Kickl aber bei der Einschätzung, nah an den Sorgen der Menschen zu sein, recht nahe (Kickl sprechen das 46 %, Babler 43 % der Befragten zu)

Die Ergebnisse im Detail:

Staatsmännisch: Gut die Hälfte (52 %) findet Nehammer staatsmännisch (18 % "sehr", 34 % "eher“). Hingegen sehen 69 % Kickl nicht als Staatsmann (20 % „weniger", 49 % „gar nicht“). Für 61 % agiert Babler nicht staatsmännisch.

Vertrauenswürdig: Auch in puncto Vertrauenswürdigkeit liegt Nehammer mit 45 % vorn. Babler finden 39 % vertrauenswürdig, Kickl kommt hier nur auf 27 %.

"Nehammer wird im Wahlkampf versuchen, seine Stärken „staatsmännisch" und "vertrauenswürdig" gegenüber seinen Mitbewerbern auszuspielen“, kommentiert Meinungsforscher Peter Hajek.

Setzt auf Zukunftsthemen: Kickl setze aber auf die richtigen Zukunftsthemen, sagen 40 % der Befragten. Das sehen bei Nehammer nur 33 % so, bei Babler 32 %. Bemerkenswert: Bei allen drei Kandidaten sagen aber mehr als die Hälfte, es treffe eher nicht zu, dass sie auf die richtigen Themen setzen.

Nehammer wird im Wahlkampf versuchen, seine Stärken „staatsmännisch" und "vertrauenswürdig" gegenüber seinen Mitbewerbern auszuspielen
Peter Hajek
Meinungsforscher

Wichtigstes Thema: Zuwanderung

Das wichtigste Thema für die Wahlentscheidung ist für die meisten aus heutiger Sicht die Zuwanderung. Laut Umfrage nennen 43 % diesen Bereich. Mit Abstand folgt die Teuerung auf Platz zwei – für 35 % sind die hohen Preise jenes Thema, um das es am meisten gehen sollte. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen Gesundheit und Pflege (33 %), Klimaschutz (22 %) und Leistbares Wohnen (22 %).

Nah an den Menschen: Die Sorgen und Nöte der Menschen versteht für 46 % der Befragten Kickl am besten. Diesbezüglich kommt ihm Babler mit 43 % ziemlich nah. Nehammer sprechen nur 34 % zu, dass er nah an den Menschen sei.

"Aus heutiger Sicht hat die FPÖ gute Voraussetzungen den Wahlerfolg der EU-Wahl am 29. September zu wiederholen", sagt Meinungsforscher Hajek. Das liege auch daran, dass Herbert Kickl bei den Eigenschaftsprofilen "setzt auf richtige Zukunftsthemen" und "versteht die Sorgen der Menschen" Vorteile gegenüber dem Mitbewerb habe. "Zudem sind die wahlentscheidenden Themen aktuell Migration und Teuerung, die ebenfalls von der FPÖ besetzt werden", so Hajek weiter.

Die Wahlmotive der Österreicher bei der EU-Wahl

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    Das Untersuchungsdesign.
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    Peter Hajek
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