Politik
Kanzler-Baby und Hochzeit – Kurz macht erstmals Ansage
Zehn Jahre ist Sebastian Kurz nun in Regierungsverantwortung. Was bringen die nächsten zehn Jahre? "Heute"-Lesern antwortet Kurz erstmals ganz privat.
Am 21. April 2011 wurde Sebastian Kurz von Bundespräsident Heinz Fischer als Integrationsstaatssekretär angelobt. Im Kabinett des damaligen Kanzlers Werner Faymann (SP) und Vize Michael Spindelegger (VP) war er mit seinen 24 Jahren das jüngste Mitglied – und ist bis heute der jüngste Regierungspolitiker, das Österreich je hatte. Mittlerweile ist der Wiener seit zehn Jahren in Regierungsverantwortung. "Heute" drehte anlässlich des Jubiläums den Spieß um und ließ den Kanzler zehn Fragen beantworten, die von Lesern auf Instagram gestellt wurden. Alle Fragen und Antworten siehst du im Video unten.
Kanzler-Baby und Hochzeit? "Ja!"
Exakt 524 langten bis Samstagvormittag auf dem Account der Redaktion ein. Viele drehten sich um Corona, das Lockdown-Ende und wann mit Impfterminen zu rechnen ist. Immer wieder auch gestellt: Die Frage, ob Kurz selbst schon dran war – und auf welches Vakzin er setzen werde. Die Bandbreite reichte von kritischen Betrachtungen ("Wann geht er?") über aufmunternde Botschaften ("Wie halten Sie das Ganze aus?") bis hin zu höchstpersönlichen Fragen. "Ist er Single?", "Wie sieht's mit der Familienplanung aus?" Kurz, der seit vielen Jahren mit seiner Lebensgefährtin Susanne liiert ist, spricht ungern öffentlich über sein Privatleben. Für die "Heute"-Leser macht er nun erstmals eine Ausnahme.
Wird er in den nächsten zehn Jahren heiraten und Kinder bekommen? Sebastian Kurz: "Normal sage ich auf solche Fragen, dass ich so etwas gerne zu Hause bespreche und nicht in den Medien. Aber nachdem die Frage ja für die nächsten zehn Jahre war, da kann ich getrost 'Ja' drauf sagen."
„Also Kinder und Hochzeit? Sebastian Kurz deutlich: "Ja, das hoffe ich doch."“
Kanzler freut sich auf ein Bier
Zweiter großer Themenkomplex des Interviews war die Corona-Krise und ihre Auswirkungen. Was plant Kurz persönlich nach dem Lockdown? "Worauf ich mich am aller-allermeisten freue, ist endlich einmal wieder mit Freunden in ein Lokal gehen zu können, ein Bier zu trinken und einen netten Abend zu genießen."
„"Wenn ich dran bin, lasse ich mich mit AstraZeneca impfen."“
Er selbst, so sagt er auf die Frage einer jungen Leserin, sei noch nicht geimpft: "Als 34-Jähriger bin ich noch nicht dran, denn es ist gut, dass die älteren Menschen Vorrang haben. Bei ihnen verläuft die Krankheit oft schwerer als bei Jungen, sie sind daher besonders schützenswürdig und haben es verdient, zuerst geimpft zu werden." Auf welches Vakzin er setzen wird? "Wenn ich dran bin, lasse ich mich mit AstraZeneca impfen, denn ich als Bundeskanzler möchte zeigen, dass ich Vertrauen in alle zugelassenen Impfstoffe habe."
Normalität im Mai
Und die alles entscheidende Frage: Wann enden die harten Corona-Maßnahmen? "Wir haben sechs Bundesländer, wo es Gott sei Dank gelungen ist, keinen dritten Lockdown in dieser dritten Welle zu machen", erklärt der Regierungschef. "Das Burgenland wird mit Montag den harten Lockdown wieder beenden. Dann gibt es nur noch zwei Bundesländer – nämlich Wien, wo ich selbst lebe und Niederösterreich – wo es einen harten Lockdown gibt. Und ich hoffe, dass der spätestens Anfang Mai vorbei ist, damit wir auch dort etwas mehr Freiheit haben."
In 10 Jahren noch Kanzler?
Zur längerfristigen eigenen Karriereplanung ließ der Kanzler offen, ob er in zehn Jahren noch Kanzler sein werde. Wie Kurz mit Kritik umgeht? "Es ist anstrengend, es ist fordernd. Als ich vor zehn Jahren Staatssekretär wurde, habe ich ein ziemliches Stahlbad erlebt. Der 'Standard' schrieb von 'Verarsche', manche haben mich wirklich sehr hart angegriffen und herabgewürdigt. Da ist ein dickes Fell entstanden. Ich versuche, nicht alles an Angriffen an mich heranzulassen. Es gibt Gott sei Dank auch viele, die mir den Rücken stärken und mir Energie geben mit sehr positiven und netten Rückmeldungen."
Türkei in der EU? "Nein!"
Wird die Türkei innerhalb des nächsten Jahrzehnts Mitglied der Europäischen Union sein? Kurz knallhart: "Nein und ich würde dem auch nicht zustimmen. Die Türkei entwickelt sich immer weit weg von der Europäischen Union. Politisch Andersdenkende und Journalisten werden dort verfolgt – das ist inakzeptabel und etwas, das in Europa keinen Platz haben darf."
Welche Journalisten-Frage ihn nervt, wer Europameister wird und welchen Fehler er nicht mehr machen wird, siehst du im Video oben!