Fussball
Kahn vor Rauswurf? Jetzt haut der "Titan" auf den Tisch
Von wegen Rauswurf! Bayern-Boss Oliver Kahn will in München "jeden Stein" umdrehen, für Erfolg sorgen. Über seine Zukunft macht er sich keine Sorgen.
Beim FC Bayern München brennt der Baum lichterloh. Unter der Woche schieden die Münchner im Viertelfinale der Champions League gegen Manchester City aus. Auch im DFB-Pokal scheiterten die Münchner im Viertelfinale am SC Freiburg. Und in der Bundesliga ist der FC Bayern zwar auf Rang eins, doch die Dortmunder haben nur zwei Punkte Rückstand.
Gemäß deutschen Medienberichten wird nun alles in Frage gestellt – auch der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn, der die Verantwortung trägt. Der Vertrag des 53-Jährigen läuft zwar bis zum 31. Dezember 2024, am Donnerstag aber befeuerte ein Tweet des norwegischen TV-Experten und Ex-Rapidlers Jan Aage Fjörtoft die Spekulationen über die Kahn-Zukunft. Dessen Ablösung sei "eine Frage der Zeit", schrieb Fjörtoft.
Und auch laut Sky steht Kahn arg unter Beschuss. Lothar Matthäus meint in seiner Rolle als TV-Experte für RTL: "Der Name von Oliver Kahn ist auch bei mir genannt worden am Telefon, dass die Position ganz sicher nicht mehr die stabilste ist." Der Rekordnationalspieler glaubt aber nicht, dass es eine gute Idee wäre, sich von Kahn zu trennen.
In der Nacht auf Freitag schlug der Vorstandsvorsitzende nun aber zurück. Laut eigener Aussage beschäftigt er sich nicht mit den Gerüchten über einen angeblich möglichen Abschied vom deutschen Rekordmeister. ´"Ich verschwende im Moment nicht eine Sekunde daran, mir über meinen Vertrag Gedanken zu machen, es geht immer um den FC Bayern", sagte Kahn gegenüber der "Bild".
Weiter bekräftigte er, "den FC Bayern wieder genau dorthin zurückzuführen, wo er hingehört: an die Spitze in allen Wettbewerben. Dafür werden wir jeden Stein umdrehen." Bereits zuvor dementierte Klub-Präsident Herbert Hainer die Gerüchte.
Hoeneß-Sohn als Nachfolger?
Laut der "Bild" ist all dies aber nur die halbe Wahrheit. So gibt es gemäß der Zeitung sehr wohl eine Kahn-Diskussion. Zudem soll sich Ex-Präsident Uli Hoeneß überlegen, seinen Sohn Florian als Kahn-Nachfolger zu installieren. Der 43-Jährige übernahm von seinem Vater den Familienbetrieb "HoWe Wurstwaren KG" als Geschäftsführer. Auch der langjährige DFB-Manager Oliver Bierhoff soll ein Kandidat sein.
Bereits während und nach dem 1:1 gegen Manchester City übten die Bayern-Fans deutliche Kritik an der Vereinsführung des deutschen Rekordmeisters: "Ziele dürfen verfehlt werden – Werte des Vereins nicht! Führungspolitik hinterfragen!", war kurz vor Ende des Spiels (1:1) auf einem großen Plakat zu lesen. Schon vor dem Spiel hieß es auf einem kleineren Plakat: "Brazzo + Kahn: Helden von einst, Pfeifen von heute."
Damit richtete sich der Unmut offen gegen Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandschef Oliver Kahn, die mit dem Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel nicht die erhoffte Trendwende erzielten.
Die Bosse sahen die Ziele des Vereins unter Nagelsmann in Gefahr, obwohl man zu diesem Zeitpunkt noch in drei Wettbewerben vertreten war. Nach sechs Spielen unter Thomas Tuchel ist man nun im Pokal und in der Champions League ausgeschieden – jetzt geht es nur noch um die Meisterschaft. Am Samstag folgt das Spiel gegen Mainz.