Bilanz seit März

Jugendbanden – Einsatzgruppe verhängte 3.300 Anzeigen

Die neue Taskforce Jugendkriminalität, die Innenminister Karner im März einrichtete, war seither 3.400 Stunden im Einsatz. "Heute" hat die Bilanz.

Angela Sellner
Jugendbanden – Einsatzgruppe verhängte 3.300 Anzeigen
Innenminister Gerhard Karner bei einer Schwerpunktaktion der Polizei am Reumannplatz im Brennpunktbezirk Favoriten am 18. März 2024.
HEUTE / Hertel

Als Reaktion auf die Häufung brutaler Straftaten von Jugendbanden richtete Innenminister Gerhard Karner (ÖVP)eine neue Einsatzgruppe zur Bekämpfung von Jugendkriminalität ein. "Heute" liegt jetzt die Bilanz der Taskforce seit ihrem Start im März vor.

15.000 Personen-Kontrollen

Demnach gab es in diesem Zeitraum 3.300 Anzeigen (davon knapp 800 gegen Minderjährige) sowie 300 Festnahmen (in 45 Fällen waren es Minderjährige) durch die neue Polizei-Einsatzgruppe. 15.000 Personen wurden kontrolliert und deren Identität festgestellt.

Insgesamt waren die Beamten der Taskforce bisher rund 3.400 Stunden im Einsatz.

"Die Einsatzgruppe Jugendkriminalität wird weiter konsequent aufräumen und Sicherheit herstellen", so Karner zu "Heute".

Ein immer größeres Thema wird, dass eine stark steigende Zahl der Tatverdächtigen Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren sind. Von 2013 bis 2023 hat sich diese Zahl von 4.800 auf 9.700 verdoppelt. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 18 Jahren um ein Drittel – von 24.800 auf 33.400 Personen.

Strafen auch für unter 14-Jährige?

Eine Senkung des Strafmündigkeitsalters (derzeit 14 Jahre) war am Mittwoch Thema einer heftigen Debatte zum Auftakt der Plenarsitzung des Nationalrats. Die Freiheitlichen pochten in einer "Aktuellen Stunde" auf eine solche Maßnahme.

Die Einsatzgruppe Jugendkriminalität wird weiter konsequent aufräumen und Sicherheit herstellen
Gerhard Karner
Innenminister (ÖVP)

"Wer mit 13 Jahren alt genug ist, um zu vergewaltigen und vielleicht auch zu morden, der ist alt genug, auch die Konsequenzen zu tragen. Der kann in ein Bootcamp und in ein Gefängnis", so FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer.

ÖVP-Innenminister Karner plädierte ebenfalls dafür, die Strafmündigkeit früher anzusetzen. Das wäre auch aus Sicht der Polizei ein wichtiger Schritt, so der Innenminister. Den Vorwürfen der Freiheitlichen, dass die Regierung nichts gegen die Jugendkriminalität unternehme, trat Karner entschieden entgegen und verwies auf die neue Einsatzgruppe mit Schwerpunktaktionen in ganz Österreich.

SPÖ, Grüne und Neos sprachen sich einmal mehr gegen eine Senkung des Strafmündigkeitsalters aus. Mit der Begründung, dass das kaum etwas ändern würde – der Fokus müsse vielmehr auf Prävention liegen.

Aktion Scharf gegen Jugendbanden: Karner greift in Favoriten durch

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    Innenminister <strong>Gerhard Karner</strong> (ÖVP, m.) bei einer Schwerpunktaktion der Polizei am Reumannplatz im Brennpunktbezirk Favoriten am 18. März 2024.
    Innenminister Gerhard Karner (ÖVP, m.) bei einer Schwerpunktaktion der Polizei am Reumannplatz im Brennpunktbezirk Favoriten am 18. März 2024.
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