Politik
Jubelnder Kickl sieht sich von Salami-Taktik gepflanzt
Erwartungsgemäß erfreut ist FPÖ-Chef Herbert Kickl über die weiteren Lockerungsschritte. Doch restlos zufrieden ist er dennoch nicht.
Knalleffekt am Dienstagvormittag: Wie aus dem Nichts verkündete die Regierung weitere Öffnungsschritte. Dass ab Samstag in Handel und Kultur 3- statt 2G gilt, war schon bekannt. Neu ist, dass das auch für körpernahe Dienstleister der Fall sein wird. Außerdem entfällt die Personengrenze bei Veranstaltungen komplett – volle Kino-Säle und Stadien sind endlich wieder möglich.
Das Timing kommt dem FPÖ-Chef Herbert Kickl aber etwas verdächtig vor. Immerhin gibt es sonst meistens eine groß angekündigte Pressekonferenz. Aktuell ist die regierende ÖVP aber wegen weiterer aufgetauchter Chats und Ermittlungen gegen Klubchef Wöginger im Fokus der Öffentlichkeit. Ein Ablenkungsmanöver?
Corona-Autobahn
Bei den Öffnungsschritten handele die Regierung jedenfalls nach dem Motto "Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?", so Kickl. Anders sei es nicht zu erklären, warum in der Gastro erst ab 19. Februar auf 3G umstellt, der Friseur sich aber schon jetzt vom "2G-Regime" trennen kann (bei letzterem ist im Gegensatz allerdings eine Maske zu tragen, in der Gastro nicht).
Die These der FPÖ: Mit dieser "Salami-Taktik" wolle die von Sidelettern und Korruptionsfällen angeschlagene Bundesregierung in der Bevölkerung Punkte sammeln. Allerdings hätten viele europäische Länder bereits weitreichendere Öffnungsschritte gesetzt, da Omikron die Karten neu gemischt habe. "Österreich ist dank Schwarz-Grün als Geisterfahrer auf der Corona-Autobahn unterwegs", urteilt Kickl.
Pflanzerei
Die "zitzerlweise" Rücknahme der Maßnahmen sei jedenfalls die nächste Pflanzerei durch diese Bundesregierung, so der Bundesparteiobmann. "Die Menschen in unserem Land wollen endlich alle Freiheitsrechte wieder zurück", die Corona-Situation gäbe das auch her.