Politik
Jetzt spricht der Kanzler Klartext zur Impfpflicht
Der mit Corona infizierte Kanzler Karl Nehammer meldet sich am Samstag per Messengerdienst Skype mit einem Machtwort zur Impfpflicht in Österreich.
Bundeskanzler Karl Nehammer meldete sich in Sachen Corona und Impfpflicht doch noch öffentlich zu Wort. Nachdem bereits ein "ZiB 2"-Interview mit Nehammer wegen seiner Corona-Infektion am Freitagabend abgesagt werden musste, wackelte auch ein Ö1-Interview am Samstag. Dieses gab es letztlich dann doch – mit dem Kanzler per Messengerdienst Skype ins ORF-Studio zugeschaltet. Nehammer erklärte, dass es ihm "durch das Impfen Gott sei Dank sehr gut" gehe.
Gezerre um Skihütten-Foto
Der Kanzler zeige derzeit gar keine Symptome, hieß es. Am Samstagvormittag hatte sich bereits Kanzlersprecher Daniel Kosak gegen Gerüchte wehren müssen, Nehammer habe sich nicht wie behauptet bei einem Sicherheitsmann, sondern auf einer Skihütte angesteckt. Im Netz verbreitete sich nämlich ein Foto Nehammers in einer Skihütte dicht gedrängt mit anderen Männern an einem Tisch der Gamskogelhütte am Kärntner Katschberg – ohne Masken und Abstand.
Im "Journal zu Gast" sprach Nehammer auch ein Machtwort in Sachen Impfpflicht. Nachdem die ELGA als "ausführendes Organ" jüngst erklärte, eine Impfpflicht technisch erst mit 1. April umsetzen zu können, sagte der Kanzler, dass die Impfpflicht am 1. Februar in Österreich starten werde, komme was wolle: "Die Impfpflicht kommt." Der Kanzler verwies darauf, das es einen klar vorgegebenen Zeitplan für die Umsetzung gebe, auch eine Verschiebung nach hinten werde es nicht spielen.
„"Steht für mich außer Frage, weil sie notwendig ist um zu zeigen, dass das Impfen tatsächlich der Weg dafür ist, dass wir nicht ständig freiheitsbeschränkende Maßnahmen brauchen"“
Dass sie "kommt, steht für mich außer Frage, weil sie notwendig ist um zu zeigen, dass das Impfen tatsächlich der Weg dafür ist, dass wir nicht ständig freiheitsbeschränkende Maßnahmen brauchen", so der Kanzler. Den Schulstart am Montag wolle die Regierung ganz genau beobachten, es werde "immer ein Abwägen" sein, bei dem die Maßnahmen an die Entwicklung angepasst würden. In Sachen Impfanreize ließ Nehammer Geld- oder Gutschein-Geschenke offen, sie alleine würden als Anreiz nicht ausreichen.
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Eine geplante "Durchseuchung" und ein "Durchlaufen lassen" des Virus in Österreich stritt der Kanzler schließlich ab. Man habe strenge Maßnahmen wie verstärkte Kontrollen und die Kontrollpflicht im Handel umgesetzt und ein engmaschiges Schutznetz, das einen erneuten Lockdown verhindern solle. Wichtig sei auch, dass bei vielen Infizierten die kritische Infrastruktur aufrecht erhalten werden könne, so der Bundeskanzler.