Nach der Mitgliederbefragung gehen die Kämpfe innerhalb der SPÖ weiter. Der Vorstand entschied am Dienstag, dass es am 3. Juni beim Parteitag zu einer Kampfabstimmung zwischen Hans Peter Doskozil und Andreas Babler um den Parteivorsitz kommt. Pamela Rendi-Wagner trat nach dem Ergebnis als SPÖ-Chefin zurück.
609 Delegierte werden dort über die neue Führung abstimmen. Vor allem die Wiener SPÖ und auch Babler hätten sich nach dem knappen Ergebnis bei der Mitgliederbefragung eine Stichwahl gewünscht.
Andreas Babler erklärte im Interview mit "PULS 24", dass Einigkeit in der Partei das Wichtigste sei. Weiters möchte er durch Sozialdemokratie punkten und nicht die FPÖ kopieren. Er und sein Konkurrent Doskozil würden sich "diametral unterscheiden" und zwar "nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell".
Dennoch betonte er, dass er den burgenländischen Landeshauptmann einbinden möchte, sollte Babler beim Parteitag gewinnen. "Alle müssen eingebunden sein. Die Sozialdemokratie hat keine Chance, wenn nur ein Teil sich zurückzieht", erklärte er.
Auf die Frage von Corinna Milborn, ob Doskozil am Dienstag mit einem Angebot zur Zusammenarbeit auf ihn zugekommen sei, antwortet Babler: "Ich hatte nicht den Eindruck, dass es da einen Einbindungsversuch gab".
Bei den Gesprächen am Dienstag im Gremium ging es darum, "Wunden lecken" gegeben. Babler sei jedoch außerhalb des SPÖ-Streits angetreten, wie er meint und habe daher kein Interesse sich am "historischen Wunden lecken" zu beteiligen.
Außerdem bekennt Babler: "Ich bin Marxist. Ich bin marxistisch orientiert seit meiner Jugendorganisation, aber Marxist ist natürlich ein hartes Wort manchmal."