Politik

Neue Schnitzel- und Flug-Ansage von Klimaministerin

Schluss mit Billig-Flügen und Billig-Schnitzel: Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) sucht Stellschrauben und kündigt neue Regelungen an.

Rene Findenig
Ein Einkaufstrip nach London soll es nicht mehr zum Niedrigstpreis geben: Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne).
Ein Einkaufstrip nach London soll es nicht mehr zum Niedrigstpreis geben: Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne).
REUTERS

Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) will die Bemühungen im Klimaschutz weiter forcieren. Im Interview mit der "Kleinen Zeitung" sind ihr da auch billige Schnitzel (im Vergleich zu teurem Gemüse) und Billigst-Flüge ein Dorn im Auge. "Wenn es billiger ist, ein Kilo Schnitzel zu kaufen als ein Kilo Biogemüse, dann haben wir eine verkehrte Welt. Da braucht es sicher in der Agrarpolitik noch einige Stellschrauben", so Gewessler darauf angesprochen, ob nicht das Schnitzel teurer werden müsse. 

Und auch mit Billigflügen soll Schluss sein – die Ministerin kündigt eine neue Regelung an, mit der man "Flugtickets nicht mehr unter den Kosten von Steuern und Gebühren verkaufen darf". Das solle verhindern, dass man um zehn Euro nach London jetten könne, um dort schnell ein paar Einkäufe zu erledigen. "Es gibt Dinge, die machen in einer klimaneutralen Welt wenig Sinn", so Gewessler, mit der neuen Regelung wolle man "solchen Auswüchsen einen Riegel vorschieben".

"Über das Luftauslassen bei Reifen und das Lockern von Radmuttern brauchen wir nicht zu reden"

Und wie steht Gewessler nach der Protestwoche der Klima-Kleber in Wien, bei der täglich wichtige Verkehrsrouten lahmgelegt wurden, zu dieser Form des Protests? Sie verstehe deren Anliegen, so die Ministerin, ebenso habe sie aber auch Verständnis für verärgerte Autofahrer, die auf dem Weg in die Arbeit seien. "Solange niemand zu Schaden kommt, ist das ein friedlicher Protest und ziviler Ungehorsam", so die Ministerin, bei Schaden solle man aber die Gesetze anwenden.

1/6
Gehe zur Galerie
    Der nächste Protest der Klima-Kleber sorgte Freitagfrüh für ein komplettes Verkehrschaos in der Stadt.
    Der nächste Protest der Klima-Kleber sorgte Freitagfrüh für ein komplettes Verkehrschaos in der Stadt.
    "Heute"

    Beim Klima-Protest gebe es aber auch Grenzen, so Gewessler weiter im Interview: "Über das Luftauslassen bei Reifen und das Lockern von Radmuttern brauchen wir nicht zu reden." Was die anderen Protestformen betreffe, halte die Demokratie diese aus, heißt es, und auch sie wisse, dass in den letzten 30 Jahren zu wenig im Klimaschutz passiert sei. Die viel diskutierte Tempo-100-Regel brächte man derzeit aber nicht durch den Nationalrat – weswegen die Ministerin jeden Einzelnen auffordert: "Bitte leisten Sie diesen Beitrag und fahren Sie langsamer."