Politik
Kurz, Privates – darum verlässt Köstinger die Politik
Tourismus- und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger trat am Montag vor die Presse und sprach über ihren Rücktritt.
Die ÖVP muss sich wenige Tage vor dem Parteitag in Graz eine neue Landwirtschaftsministerin suchen. Elisabeth Köstinger, die auch für Tourismus und Telekommunikation zuständig ist, legt nach "Heute"-Infos am 9. Mai ihr Amt zurück. Offiziell machte die 43-Jährige ihre Entscheidung am späten Montagvormittag.
Köstinger galt als enge Vertraute von Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz. Unter ihm stieg die Kärntnerin zur Generalsekretärin, Kurzzeit-Nationalratspräsidentin und Ministerin auf. Mit Unterbrechung durch die Experten-Kabinette gehörte sie seit Ende 2017 der Regierung an.
"Seit ich denken kann, ist mein Leben geprägt von ehrenamtlichem Engagement", so Köstinger. "Heute kann ich auf 13 Jahre in der Spitzenpolitik zurückblicken. An der Seite von Kurz wurde ich Generalsekretärin", erklärt die 43-Jährige weiter. Sie spricht von großen Herausforderung und erklärt, dass sie stets große Freude an ihrer Arbeit hatte.
Köstinger spricht über Herzensprojekt
Köstinger verrät, dass ihre Entscheidung bereits mit dem Rücktritt von Sebastian Kurz festgestanden sei. Ihre Aufgabe sei damals aber noch nicht fertig gewesen und sie habe daraufhin beschlossen, weiter zu machen. Auch auf Bitten vom jetzigen Bundeskanzler Karl Nehammer.
Ihr Herzensprojekt sei die Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln gewesen und genau das habe sie noch erfolgreich einführen können. Köstinger spricht sich weiter für eine faire Preisgestaltung in den Supermärkten für Landwirte aus. Dafür hätte sie sich in den letzten Jahren besonders stark gemacht.
"Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit mit der Telekommunikationsbranche", so Köstinger. "Es war mir zudem immer ein Anliegen, die starke Schulter des Tourismus zu sein." Köstinger bedankt sich einmal mehr für die harte Arbeit in dieser Branche.
"Großes Danke an Kurz"
"Ich bin meiner Partei zutiefst dankbar und werde das auch immer sein", stellt die 43-Jährige klar. Köstinger bedankt sich zudem weiter bei allen Menschen, die sie in den letzten Jahren unterstützt haben – vor allem bei Sebastian Kurz, Karl Nehammer und den Teams in der Regierungspartei.
"Es war mir jeden Tag eine Ehre diesem Haus vorzustehen", so Köstinger. Ohne ihr Team seien ihre Erfolge gar nicht erst möglich gewesen. "Die Geburt meines Sohnes war ein besonders wertvoller Einschnitt in meinem Leben", erklärt die ehemalige Ministerin.
Köstinger bedankt sich bei ihrem Sohn Lorenz: "Er ist mein größtes Glück und Anker!" Mein Appell an alle Frauen: "Lasst euch nicht unterkriegen, ihr könnt alles schaffen, wenn ihr daran glaubt!" Ihr sei es aber nicht immer gelungen, den richtigen Ton auf die Angriffe zu finden.
"Neues Kapitel aufschlagen"
"Es ist für mich an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Ich kann nur jedem in dem Land raten, seinen Beitrag zu leisten. Es war mir eine sehr große Freude diesem Land dienen zu dürfen. Von Herzen: alles Gute!", verabschiedet sich Köstinger von der Polit-Bühne.