Politik
Jetzt fix – Rauch empfiehlt vierte Impfung für alle
Das Coronavirus ist noch nicht aus der Öffentlichkeit verschwunden. Seit heute gibt es ein Update, was die Empfehlung für den vierten Stich betrifft.
Der Sommer neigt sich dem Ende zu und Corona wird für viele ein wieder präsenteres Thema. Schon am Mittwoch wird es eine neue Impf-Empfehlung geben. Das Coronavirus ist nach wie vor nicht von der Bildfläche verschwunden. Mit Stand Montag befinden sich 1.132 mit dem Coronavirus infizierte Personen in krankenhäuslicher Behandlung. Davon werden 69 auf Intensivstationen betreut. Der bevorstehende Schulstart und das damit einhergehende Ende der Sommerferien und der bevorstehende Herbst lassen bei vielen die Sorgen vor einer erneuten Welle größer werden.
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Als probates Mittel gilt seit jeher die Corona-Schutzimpfung. Bislang wird der vierte Stich "nur" Personen ab 60 Jahren und Personen ab 12, falls diese einer Risikogruppe angehören. Doch schon am Mittwoch dürfte es eine neue Empfehlung geben. Gesundheitsminister Johannes Rauch dürfte zusammen mit dem Infektiologen Herwig Kollaritsch eine neue Empfehlung für den vierten Stich abgegen.
Rauch wirbt für Impfung
Corona sei keine "harmlose Grippe" stellt der Gesundheitsminister zu Beginn seiner Ausführungen fest. Wichtig sei ein verfassungskonformer und verhältnismäßiger Umgang mit dem Virus. Die Impfung schütze nicht mehr so gut vor einer Ansteckung, aber nach wie vor "sehr, sehr gut" gegen einen schweren Verlauf. Rauch zeigt sich überzeugt davon, gut vorbereitet in den Herbst zu gehen, auch wenn man noch nicht wisse, wie genau dieser verlaufen werde.
Er habe schon vor Monaten gesagt, dass man im Herbst wieder vermehrt soziale Kontakte in Innenräume haben werden. Steigende Fallzahlen seien "absehbar", gibt sich Rauch keiner Illusion hin. "Die Impfung ist und bleibt die wichtigste Maßnahme", hält der Politiker fest. Es gebe eine hohe Impfbereitschaft in Österreich, betonte Rauch. Rauch wirbt zudem für eine Grundimmunisierung
Infektiologe: Infektion ersetzt keine Impfung
Herwig Kollaritsch berichtet über die Impfempfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) für den Herbst. Wichtig sei es, die "Altlasten" zu bereinigen. Erst ab der dritten Impfung sei der Schutz wirklich gegeben, deswegen sollten alle Personen mit zwei oder weniger Impfungen rasch die Impfung komplettieren. Wichtig sei es dabei aber die empfohlenen Abstände von mindestens sechs Monaten einzuhalten.
Alle Personen, die jünger als 60 sind, sollten darüber nachdenken, sich die vierte Impfung abzuholen, frühestens jedoch nach Ablauf von sechs Monaten. In den kommenden Wochen werde der Impfschutz jener Personen, die sich vor rund einem Jahr das dritte Mal impfen ließen, zwangsläufig sinken, so Kollaritsch. Omikron werde sich weiter entwickeln.
Eine Infektion sei wegen der Omikron-Variante mittlerweile kein Ersatz mehr für eine Impfung. Jeder solle unabhängig von einer Infektion bei seinem Impfschema bleiben. Heißt: Wer etwa fünf Monate nach seinem Drittstich eine Infektion durchmacht, sollte bereits nach einem weiteren Monat die vierte Impfung durchführen lassen.
Bereits am Donnerstag, 1. September, dürfte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung der ersten bivalenten Impfstoffe bestätigen. Noch im September werden die ersten Lieferungen in Österreich eintreffen. Zunächst wird der speziell für die Omikron-Variante BA.1 angepasste Impfstoff erwartet, einige Wochen später der an die aktuelle Variante BA.4/BA.5 angepasste Impfstoff.
Es habe aber keinen Sinn und sei "absolut unvernünftig" auf Varianten-Impfstoffe zu warten. "Bitte nicht zuwarten, jetzt zur Impfung gehen", lautet der Appell des Experten. Denn die schon jetzt am Markt vorhandene Vakzine würden grundsätzlich gut wirken – nicht unbedingt gegen eine Infektion, aber gegen einen schweren Verlauf. Kann man während des Impfschemas den Impfstoff ändern? Grundsätzlich könne man das, es sei aber sinnvoll, beim ursprünglichen Präparat zu bleiben, wenn man dieses gut vertragen habe. Die Entscheidung sei aber im Einzelfall zu treffen.
Man solle sich bitte schon jetzt um eine Impfung bemühen und nicht erst dann, wenn die Zahlen steigen. Es müsse niemand mehr in Österreich an einer reinen Covid-19-Infektion sterben, so der Experte.
Empfehlung für Masken und Tests
Im Anschluss an die Ausführungen Kollaritsch' ergriff erneut Rauch das Wort. Es gebe die klare "Empfehlung", in Settings, in denen es Sinn macht FFP2-Maske zu tragen. Per Verordnung wird das zunächst nicht geregelt. Beibehalten werden soll auch die kostenlose Testmöglichkeit mit jeweils fünf Antigen- und PCR-Tests pro Monat. Laut Rauch werde das den gesamten Winter über beibehalten.
Die kommenden Wochen seien entscheidend, so Rauch. Es sei zudem nicht ausgeschlossen, dass die FFP2-Pflicht wieder per Verordnung eingeführt werde,