Jedes dritte Baby kommt per Kaiserschnitt auf die Welt

2022 kamen 81.892 Babys in Österreich zur Welt, 31,7 Prozent davon per Kaiserschnitt. Wien, Tirol, Kärnten, das Burgenland und die Steiermark lagen über dem Durchschnitt. Im EU-Schnitt liegt Österreich im oberen Mittelfeld. Der Anteil der Kaiserschnittgeburten hat über die Jahrzehnte stetig zugenommen. Waren es 1995 noch 12,4 Prozent, lag er 2012 bei 29,4 Prozent und 2022 bei 31,7 Prozent. Damit hat sich die Zahl in den vergangenen 25 Jahren mehr als verdoppelt.

Kaiserschnitt oder natürliche Geburt?

Ein wesentlicher Faktor, ob ein Kinder per Kaiserschnitt geholt werden muss, ist, wie es im Mutterleib liegt. So erfolgte bei regelwidriger Schädellage in etwa der Hälfte der Fälle (52,6 Prozent), bei Beckenendlage bzw. Querlage sogar in den allermeisten Fällen (95,4 Prozent bzw. 98,5 Prozent) ein Kaiserschnitt. Auch bei Mehrlingsgeburten wurde überwiegend ein Kaiserschnitt durchgeführt (80,3 Prozent).

Frauen werden immer später Mutter

Ein weiterer Faktor kann auch das Alter der Mutter sein. Je älter die Mutter, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer Kaiserschnittentbindung. 1992 waren noch 34,1 Prozent der Gebärenden unter 25 Jahre alt. 2022 nur noch 10,4 Prozent. Gleichzeitig hat sich der Anteil jener Frauen verdreifacht, die mit 35 Jahren oder später Mutter wurden (1992: 7,5 Prozent; 2022: 24,6 Prozent).

Bei Frauen, die bei der Entbindung 35 Jahre oder älter waren, wurde 1,6-mal häufiger (38,8 Prozent) ein Kaiserschnitt vorgenommen als bei Frauen unter 25 Jahren (24,5 Prozent). Hilfsmittel wie Saugglocke (7,3 Prozent) oder Geburtszange (0,05 Prozent) kamen vergleichsweise selten zum Einsatz.

Großteil kommt im Spital zur Welt

Der Großteil der Babys (98,1 Prozent) kommt in einem Krankenhaus zur Welt, 0,3 Prozent fand die Geburt in einem einem Entbindungsheim oder einer Hebammenpraxis statt. 1,5 Prozent erblickten zu Hause das Licht der Welt ("Hausgeburt"). 34 Babys hatten es besonders eilig und wurden auf dem Weg ins Spital geboren.