Politik
Jeder vierte Schüler wird in der Schule gemobbt
Die aktuelle OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" stellt Österreich ein durchwachsenes Zeugnis aus: Hohe Ausgaben und eine geringe Akademikerquote.
Seit mehr als 20 Jahren vergleicht die OECD jährlich die Bildungsdaten ihrer Mitgliedsstaaten. Heuer stand auch der Umgang der Schulen mit der Pandemie im Fokus. Die Ergebnisse:
Digitales Lernen
Schon eine OECD-Studie 2018 ergab, dass Österreichs Schulen bei der Digitalisierung nachhinken. Das rächte sich während des Lockdowns: Laut OECD waren die meisten Bildungssysteme nicht ausreichend vorbereitet – sprich: Digitales Lernen war bis zum Lockdown ein Fremdwort.
Mobbing
23 Prozent aller 15-Jährigen wurden "mehrmals im Monat" Opfer "irgendeiner Art von Mobbing". Damit liegt Österreich exakt im OECD-Schnitt. Laut der Studie werden Kinder weniger gebildeter Eltern zudem öfter gemobbt.
Wenig Akademiker
Mit 34 Prozent Akademikerquote hinkt Österreich dem OECD-Mittelwert von 39 Prozent weiter hinterher – obwohl seit Kurzem auch einige Schulabschlüsse akademisch gewertet werden. Zählt man die reinen Universitätsabschlüsse, steht Österreich mit 18 Prozent noch schlechter da (OECD: 32 Prozent).
Klassengrößen
Mit durchschnittlich 18 Kindern pro Volksschulklasse liegen wir um drei Schüler unter dem OECD-Wert.
Teures Schulsystem
Österreich gibt pro Schüler im Durchschnitt 12.442 Euro aus und liegt damit nach wie vor klar über dem OECD-Schnitt von 8.567 Euro. Höhere Kosten verzeichnen nur die USA (14.500 Euro) und Luxemburg (18.700 Euro).
Gehaltsschere ist riesig
Je nach Alter und Bildungsgrad verdienen Frauen im Schnitt in Österreich nur 68 bis 87 Prozent von dem, was ein Mann mit der gleichen Qualifikation erhält. Das gilt insbesondere für Uni-Absolventinnen und in etwas geringerem Ausmaß für Frauen mit Pflichtschul-Abschluss.