20 Meter unter der Erde

Israel findet Versteck von Hamas-Chef Sinwar 

218 Meter lang und 20 Meter unter der Erde: Das israelische Militär hat eines der Verstecke des Hamas-Chefs Sinwar entdeckt und zerstört. 

Newsdesk Heute
Israel findet Versteck von Hamas-Chef Sinwar
Der Tunnel soll über Elektrizität, Ventilation und Kanalisation verfügen.
Screenshot: X/IDF

Seit Wochen jagen Israels Truppen den Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia Sinwar. Eigenen Angaben zufolge soll die israelische Armee nun eines der Verstecke des Hamas-Führers, gefunden und zerstört haben. Das Haus habe sich in der Nähe der Stadt Gaza im nördlichen Teil des Küstenstreifens befunden, wie die Armee am Freitagabend mitteilte. 

Tunnel in 20 Metern Tiefe

Die Hamas-Hochburg ist derzeit gleichzeitig auch ein Brennpunkt der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen. Das mutmaßliche Versteck sei "in den vergangenen Wochen" entdeckt und zerstört worden, so die israelische Armee. Die Soldaten seien im Keller des Hauses auf einen Tunneleingang gestoßen. Dieser führte zu unterirdischen Gängen in einer Tiefe von 20 Metern und mit einer Länge von 218 Metern.

Der Tunnel soll über Elektrizität, Ventilation und Kanalisation verfügen. Auch Gebets- und Ruheräumlichkeiten hätten Angaben zufolge dazugehört. Die Anlage war für lange Aufenthalte konstruiert, sie könnte daher auch als Kommandozentrale dienen. Nach ausführlicher Untersuchung des Tunnels zerstörte ihn demnach die damit befasste Militäreinheit. Die Angaben konnten zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüft werden. 

Hamas-Führer auf der Flucht

Unterhalb des Gazastreifens erstreckt sich über viele Kilometer ein Tunnel-Netzwerk, in dem sich zahlreiche Terroristen der Hamas verstecken. Dort sollen auch israelische Geiseln festgehalten werden. Um Israels Luftangriffen widerstehen zu können, reichen einige Tunnel mehrere Meter unter die Erde. Gleichzeitig nutzen die Terroristen die Tunnel, um aus dem Nichts aufzutauchen und hinterrücks anzugreifen. Viele der Tunnel sind mit Sprengfallen versehen, um israelische Soldaten, die dort eindringen, zu töten.

Der Hamas-Führer befindet sich weiterhin auf der Flucht und steht ganz oben auf der Abschussliste Israels. Die Armee hatte kürzlich Flugzettel im Gazastreifen verteilt, in denen für Hinweise, die beim Auffinden von Hamas-Führern helfen, 400.000 Dollar (rund 370.000 Euro) geboten werden. Sinwar gilt als Planer des Massakers, bei dem die Hamas und andere Organisationen am 7. Oktober 2023 rund 1200 Menschen in Israel getötet hatten.

Israel greift "feindliche Ziele" in Syrien an

Syrischen Staatsmedien und dem Verteidigungsministerium zufolge hat Israel erneut Ziele nahe der Hauptstadt Damaskus angegriffen. Die Luftabwehr nehme in der Nähe der Stadt "feindliche Ziele" ins Visier, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana am Donnerstag berichtete. Auch das syrische Staatsfernsehen meldete israelische Angriffe aus der Umgebung von Damaskus.

Dem syrischen Verteidigungsministerium zufolge wurden die Angriffe von den von Israel besetzten Golanhöhen aus ausgeführt. Immer wieder bombardiert Israels Luftwaffe Ziele im benachbarten Syrien. Damit will Israel  verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten.

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red
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