Niederösterreich

Inseratenaffäre VPNÖ - nun ermittelt Staatsanwaltschaft

Überteuerte Inserate der VPNÖ sollen in landesnahen Magazinen erschienen sein - jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien.

Die Volkspartei Niederösterreich-Zentrale in St. Pölten
Die Volkspartei Niederösterreich-Zentrale in St. Pölten
privat

Vom Westen verlagert sich, pünktlich vor der NÖ-Wahl im Jänner 2023 könnte man meinen, die Inseratenaffäre auch in den Osten des Landes: Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Wien wegen Untreue laufen gegen unbekannte Täter, bestätigte auch Nina Bussek von der Staatsanwaltschaft Wien am Mittwoch gegenüber der "APA".

Laut Onlinemagazin "Zackzack" geht es dabei um Inserate der EVN, der Hypo NÖ Landesbank für Niederösterreich und Wien  sowie der Niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur (LGA).

14 Seiten Anzeige

Das Ermittlungsverfahren beruht auf einer anonym eingebrachten Anzeige. Behauptet wird in der 14-seitigen Anzeige, dass obig genannte Unternehmen in den Magazinen „Sicher in NÖ“ und „Arbeiten für NÖ“ Inserate zu überhöhten Preisen geschaltet haben sollen. Als Nutznießerin suggeriert wird die VP Niederösterreich. Herausgegeben wird „Sicher in NÖ“ vom Innova-Verlag, „Arbeiten für NÖ“ vom Verein NÖ Pressverein-Zeitungsverlag.

Der Anzeiger vergleicht laut "Zackzack" die Inseratenpreise eines niederösterreichischen Bezirksblatts, das die 45-fache Auflage des ÖVP-Magazins „Sicher in NÖ“ hat und kommt zu dem Schluss, dass der Preis für die Inserate zugunsten der ÖVP um bis zu 1.250 Prozent über dem für das unabhängige Bezirksblatt liegt. Beim Vergleich mit der Kronen Zeitung kommt er auf eine VP-Überteuerung von immerhin 366 Prozent.

Vorläufig ermittle die Staatsanwaltschaft Wien nur gegen "unbekannte Täter". Angezeigte wie die Landeschefin, der Landesgeschäftsführer werden nicht als Beschuldigte geführt (es gilt die Unschuldsvermutung).

VPNÖ gelassen

Die VPNÖ reagierte am Mittwoch recht gelassen auf die Vorwürfe: "„Zum wiederholten Male von wahllosen anonymen Anzeigen vernadert zu werden, exklusiv publiziert im Alpenbreitbart-Onlinemagazin – das ist in dem total vergifteten politischen Klima, das auf Bundesebene herrscht, leider zum traurigen Alltag geworden“, so VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner.

Am Mittwochnachmittag hatte VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner bereits Klartext gesprochen und gemeint: "Es droht der schmutzigste Wahlkampf aller Zeiten." - mehr dazu hier.

Die Neos, FPNÖ und SPNÖ fordern indes lückenlose Aufklärung.

1/3
Gehe zur Galerie
    Bernhard Ebner: "Es droht schmutzigster Wahlkampf aller Zeiten"
    Bernhard Ebner: "Es droht schmutzigster Wahlkampf aller Zeiten"
    VPNÖ
    An der Unterhaltung teilnehmen