Politik

In diese Länder wurde 2022 am öftesten abgeschoben

In einer Anfragebeantwortung gibt Innenminister Gerhard Karner Einblick darin, auf welche Nationalitäten 2022 die meisten Abschiebungen entfielen.

Leo Stempfl
Der Großteil der 2022 Abgeschobenen war Bürger eines EU-Landes. (Archivbild)
Der Großteil der 2022 Abgeschobenen war Bürger eines EU-Landes. (Archivbild)
REUTERS

Indien, Marokko, Tunesien und Co.: Diese Herkunftsländer dominierten die Ankündigungen und Statements der Politik im vergangenen Jahr, wenn es um Asyl und einen härteren Kurs in Sachen Migration ging. Eine parlamentarische Anfrage der FPÖ an Innenminister Gerhard Karner bringt nun Licht ins Dunkel der Asylstatistik für das Jahr 2022.

3.371 Abschiebungen

"Im Zeitraum 2022 wurden insgesamt 12.550 Außerlandesbringungen durchgeführt, davon 3.371 Abschiebungen", so Karner auf die erste Frage. Bei den Abschiebungen handelte es sich ausschließlich um zwangsweise Außerlandsbringungen. Die Liste der Top-Nationalitäten birgt jedoch einige Überraschungen.

Rang 1 belegt die Slowakei mit 1.063 Abschiebungen, dahinter folgen mit Ungarn (462) und Rumänien (344) zwei weitere EU-Länder. Rang 4 belegt Serbien mit 288 Abschiebungen, gefolgt von wieder zwei EU-Ländern: Polen (212) und Bulgarien (105). Die Plätze 7 bis 10 belegen Nigeria (104), Tschechien (86), Indien (66) und Deutschland (58). Auf die restlichen Nationalitäten verteilen sich 583 zwangsweise Außerlandsbringungen.

Tausende Ukrainer reisten freiwillig aus

Bei Frage 3 passierte dem FPÖ-Abgeordneten Hannes Amesbauer ein Fauxpas: Er fragte, wie viele der im Jahr 2022 abgeschobenen Fremden die freiwillige Ausreise in Anspruch nahmen. Abgeschobene Fremde nehmen aber per Definition keine freiwillige Ausreise in Anspruch.

Sei's drum: 8.079 freiwillige Ausreisen gab es, davon hatten 2.341 den ukrainischen Pass und 791 den serbischen. Je zwischen 200 und 400 Person aus Albanien, Georgien, Rumänien. China, Türkei, Indien, Bosnien und Nordmazedonien reisten freiwillig aus.

Exakt 1.100 Überstellungen fanden im Rahmen des Dublin-III-Verfahrens statt, heißt die Asylprüfung hat in einem anderen, zuerst betretenen EU-Land stattzufinden. Dabei handelte es sich unter anderem um 148 Afghanen, 103 Algerier und 89 Syrer.

Kein Corona-Test, keine Abschiebung

Nur etwa ein Drittel der Abschiebungen fand über den Luftweg statt, immerhin finden sich in den Top-10-Nationalitäten viele Nachbarländer Österreichs. 769-mal wurde im Linienverkehr, 133-mal per Charter abgeschoben. Nach Nigeria gab es zehn Charter, in die Türkei, Pakistan, Georgien und Rumänien jeweils drei. Zwei Charter nach Russland wurden aufgrund des Ukraine-Kriegs wieder abgesagt.

Pikant: Aufgrund der Verweigerung der Testung auf SARS-CoV-2 konnten im Jahr 2022 insgesamt 54 Personen nicht abgeschoben werden. Es handelte sich dabei um 16 Personen mit Flug-Destination Marokko, je neun Indien und Tunesien, acht Ägypten, sieben Algerien, drei Nigeria und je eine Person mit Ziel Türkei und Senegal.

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