Gesundheit
Impfpflaster 11x effektiver bei Omikron als Spritze
Ein neues Impfpflaster bringt das Vakzin in Hautschichten, die reich an Immunzellen sind. Auch andere Impfstoffe führten zu stärkerer Immunreaktion.
Anlässlich der Covid-19-Pandemie wurden in den letzten Jahren nicht nur neue Impfstoffe, sondern auch alternative Impfmethoden erforscht. Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover haben einen Covid-19-Impfstoff zum Inhalieren entwickelt und an der University of North Carolina entstand ein Pflaster, das Impfungen ohne Spritze ermöglicht.
Jetzt haben Forscher der University of Queensland gemeinsam mit dem Biotechnologieunternehmen Vaxxas eine weitere Studie mit einem Impfpflaster durchgeführt. Verabreicht wurde der Impfstoff Hexapro. Laut der Studie an Mäusen könnte ein Impfpflaster COVID-19-Varianten wie Omikron und Delta besser bekämpfen als ein herkömmlicher Nadelimpfstoff.
Hautschichten mit vielen Immunzellen
Dr. Christopher McMillan von der University of Queensland sagte, das Impfpflaster scheine neuen Varianten wirksamer entgegenzuwirken als der derzeitige, per Injektion verabreichte SARS-CoV-2-Impfstoff. "Das hochdichte Mikroarray-Pflaster ist eine Verabreichungsform, die den Impfstoff genau in die Hautschichten bringt, die reich an Immunzellen sind", so Dr. McMillan. "Wir haben festgestellt, dass die Impfung über ein Pflaster etwa 11-mal wirksamer bei der Bekämpfung der Omikron-Variante ist als der gleiche Impfstoff, der über eine Nadel verabreicht wird."
Bessere Immunreaktion durch Impfpflaster
"Bislang hat jeder Impfstofftyp, den wir mit dem Pflaster getestet haben im Vergleich zu herkömmlichen Impfmethoden mit der Nadel eine bessere Immunantwort hervorgerufen", so McMillan. Die derzeit verfügbaren Impfstoffe könnten aufgrund der ständig neu auftauchenden COVID-19-Varianten möglicherweise nicht mehr so wirksam sein, was die Forscher an einen Scheideweg geführt hat. "Diese verminderte Wirksamkeit wurde durch die Omikron-Variante deutlich, die über 30 Mutationen im Spike-Protein enthält", so Dr. David Muller von der University of Queensland. "Die große Anzahl von Mutationen hat dem Virus die Fähigkeit verliehen, sich den von den aktuellen Impfstoffen ausgelösten Immunantworten zu entziehen."
Die Pflastertechnologie habe laut Muller jedoch das Potenzial, eine neue und wirksamere Waffe zu sein. Die Pflaster seien nicht nur wirksamer gegen neu auftretende Varianten, sondern auch viel einfacher zu verabreichen als Impfstoffe auf Nadelbasis. "Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die bestehenden Impfstoffe nach wie vor ein wirksames Mittel sind, um schwere Erkrankungen und Krankheiten durch dieses Virus zu bekämpfen."