Gesundheit
Impfgegner-Eltern verweigern 2-Jährigem rettende OP
Weil die Eltern keine Bluttransfusionen von Geimpften akzeptieren, wird der Bub nicht operiert. Der Fall beschäftigt jetzt das Gericht.
Seit Ende Jänner liegen das Krankenhaus Sant’Orsola von Bologna in Italien und ein Impfgegner-Elternpaar in einem bitteren Streit. Der 2-jährige Bub aus Modena benötigt dringend eine Herz-OP und befindet sich in einem lebensbedrohlichen Zustand. Die Eltern bestehen jedoch darauf, dass das Blut geimpfter Personen im Falle einer Transfusion nicht verwendet wird.
Fanatische Impfgegner
Das Elternpaar, bei denen es sich um äußerst fanatische Impfgegner handelt, geben an, dass sie die Transfusion von Blut, das von Geimpften stammt, aus "religiösen Gründen" verweigern, wobei sie sich auf Aussagen stützen, die keine wissenschaftliche Grundlage besitzen. Unter anderem behaupten sie, dass bei der Herstellung dieser Impfstoffe menschliche Embryonen verwendet werden. In den letzten Wochen haben sie sogar begonnen, nach "sauberen" Spendern in Chats zu suchen.
Eingriff unaufschiebbar
Jetzt beschäftigt der Fall auch das Gericht. Die Krankenhausleitung appellierte an das Gericht von Modena, weil ihrer Ansicht nach "der geplante chirurgische Eingriff nicht verschoben werden kann." Aufgrund der "besonderen Krankhaftigkeit" des Kindes müsse "dringend eine Krankenhauseinweisung und Operation vorgenommen werden". Und es gibt genaue und strenge gesetzliche Protokolle für Blutspenden, um die Patientensicherheit zu gewährleisten.
Forderung der Eltern "absurd"
Die Forderung der Eltern des Kindes, nur Blut von nicht geimpften Personen zu erhalten, sei "absurd und entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage", so Vincenzo De Angelis, Direktor des Nationalen Blutzentrums. "Die Wahl des Blutes ist an genaue Verträglichkeitskriterien gebunden und nicht an Launen. Die Verwendung von Blut ungeimpfter Personen entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage, da der Impfstoff durch die Transfusion nicht 'übertragen' wird", so De Angelis weiter, der auch darauf hinweist, dass die persönliche Suche nach Spendern "aus vielen Gründen absolut nicht empfehlenswert ist".
Mit dem Fall ist auch ein Jugendgericht befasst, das das Verhalten der Eltern prüft.