Gesundheit
Hunger! Darum essen Babys mehr als Erwachsene
Eine neue Studie zeigt, wie sich der Stoffwechsel über das Leben hinweg verändert. Wer warum und wann die meiste und wenigste Energie braucht.
Wenn die Kleinsten ihr Essen oftmals lautstark und sofort einfordern, hat das seinen Grund. Der Energiebedarf steigt bei Babys nämlich extrem rasch an und ist rund um die Hälfte höher ist als bei Erwachsenen. Das zeigt eine umfassende Studie von US-Forscher Herman Pontzer mit österreichischer Beteiligung.
Stoffwechseldaten aus 29 Ländern
Die Basis der Arbeit bildet die "Doubly Labelled Water (DLW) Database" der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) in Wien. Die Datenbank umfasst Stoffwechseldaten von 6.421 Menschen aus 29 Ländern im Alter zwischen acht Tagen und 95 Jahren, die zwischen 1981 und 2017 aufgezeichnet wurden.
Methode des doppelt gekennzeichneten Wassers
Für die Bewertung des Energieverbrauchs wurde die Methode des doppelt gekennzeichneten Wassers verwendet. Doppelt markiertes Wasser enthält Wasserstoff- und Sauerstoff-Isotope. Versuchspersonen trinken die ungefährliche Probe und über Messungen des Urins lässt sich die Stoffwechselrate bestimmen, da die beiden Isotope unterschiedlich ausgeschieden werden. Diese Daten erlauben Rückschlüsse auf die tatsächlichen Stoffwechselvorgänge. Die Wissenschaftler errechneten zudem den Energieumsatz auf die Masse der Personen abseits des Fettanteils am Körper herunter.
Anstieg des Energiebedarfs bis zum ersten Lebensjahr
Umgelegt auf ihre Körpergröße und -gewicht erreichten Neugeborene im ersten Lebensmonat ein vergleichbares Grundlevel wie Erwachsene. Bis zum ersten Lebensjahr steigt der Energiebedarf aber rapide an. Im Alter zwischen neun und 15 Monaten braucht ein Kind im Vergleich zu Erwachsenen um 50 Prozent mehr Energie. Mit zunehmendem Alter stieg der Energiebedarf der Kinder zwar insgesamt weiter an - werden jedoch Größe und Gewicht einberechnet, nähern sich die Werte aber immer mehr dem Durchschnittswert Erwachsener. In der Pubertät zwischen zehn und 15 Jahren gab es diesbezüglich erstaunlicherweise keine Ausreißer.
Zwischen rund 20 und 60 Jahren blieb der Bedarf dann nahezu gleichbleibend auf einem Plateau. Von dort bergab ging es bei über 60-Jährigen in Richtung im Schnitt eines um ein Viertel reduzierten Stoffwechselniveaus bei Über-90-Jährigen.