Polit-Debatte entbrannt

Hotspot U6 – ÖVP fordert noch mehr Alkohol-Verbotszonen

Nach dem Praterstern wird ab Februar auch am Franz-Jonas-Platz in Floridsdorf ein Alkoholverbot eingeführt. Der ÖVP reicht das noch lange nicht.

Christoph Weichsler
Hotspot U6 – ÖVP fordert noch mehr Alkohol-Verbotszonen
"Das Alkoholverbot am Franz-Jonas-Platz forderten wir schon 2018. Sieben Jahre später reagiert die SPÖ – viel zu spät!", so Karl Mahrer (ÖVP).
Denise Auer / privat ("Heute"-Montage)

Offener Drogenkonsum, Alkoholexzesse und Konflikte bestimmen seit Jahren das Bild am Franz-Jonas-Platz in Floridsdorf. Der Platz gilt seit Jahren als Brennpunkt. Jetzt wird der Bahnhofvorplatz der zweite Ort in Wien, an dem ein Alkoholverbot eingeführt wird – nach dem Praterstern, wo eine solche Regelung bereits seit 2018 besteht.

Ab Februar soll nun ein striktes Alkoholverbot, begleitet von verstärkten Polizeikontrollen und Schwerpunktaktionen, für Ordnung sorgen. Unterstützung kommt von Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) und SPÖ-Sicherheitssprecher Christian Hursky.

Mahrer:"Eigenen Bezirksvorsteher vor den Kopf gestoßen"

Die Wiener ÖVP sieht die Maßnahme zwar positiv, übt aber scharfe Kritik an der verzögerten Umsetzung. "Das angekündigte Alkoholverbot rund um den Bahnhof Floridsdorf hat die Wiener Volkspartei bereits 2018 gefordert. Es ist damals sogar mit den Stimmen der SPÖ im Bezirk beschlossen worden", erklärte Landesparteiobmann Karl Mahrer.

"Die Rathaus-Roten haben aber den eigenen Bezirksvorsteher vor den Kopf gestoßen und gemeint: Alkoholverbot brauchen wir nicht. Wenn die Wiener SPÖ jedes Mal sieben Jahre braucht, um eines Besseren belehrt zu werden, dann gute Nacht Wien!", fügte Mahrer hinzu.

"Unglaubwürdiges Wahlkampfgetöse"

Die ÖVP fordert zudem eine Ausweitung auf weitere Problemstellen entlang der U6. "Es gibt weitere Brennpunkte wie die Bahnhöfe Meidling, Josefstädter Straße und Gumpendorfer Straße, die ebenfalls Maßnahmen wie Alkoholverbote brauchen", erklärte Mahrer in einer Aussendung.

Besonders kritisiert Mahrer die sicherheitspolitische Linie der SPÖ. "Der aktionistische Fokus auf die Sicherheit in unserer Stadt ist nichts weiter als unglaubwürdiges Wahlkampfgetöse. Jahrelang hat die Wiener SPÖ die Sicherheit in der Stadt vernachlässigt. Alle Vorschläge der Volkspartei wurden jahrelang ignoriert. Ein aktionistischer Auftritt des Bürgermeisters im Wahlkampf hilft weder dem unmittelbaren Kampf gegen die Kriminalität in Wien, noch rührt er an den Ursachen!", betonte Mahrer.

Neugestaltung des Platzes geplant

Die SPÖ sieht das Alkoholverbot hingegen als ersten Schritt. Bezirksvorsteher Papai betonte, dass eine Neugestaltung des Platzes folgen soll. Geplant sind Begrünungen, eine ansprechendere Gestaltung und weniger Sitzgelegenheiten. "Wir müssen jedoch sicherstellen, dass sich die Probleme nicht einfach in andere Bereiche verlagern", so Papai.

Am Praterstern, wo bereits seit 2018 ein Alkoholverbot gilt, sieht die Stadt spürbare Verbesserungen. Ob sich ähnliche Effekte auch in Floridsdorf zeigen, bleibt abzuwarten. Die Diskussion über Wiens soziale Brennpunkte ist jedoch längst nicht beendet.

Die Bilder des Tages

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>28.01.2025: "Banken sollen beitragen" – FPÖ will ÖVP-Tabu brechen.</strong> Die FPÖ will von Banken Beitrag zur Budgetsanierung. Für die ÖVP bisher ein No-Go. <a data-li-document-ref="120087120" href="https://www.heute.at/s/banken-sollen-beitragen-fpoe-will-oevp-tabu-brechen-120087120">Aber: Banken schulden Steuerzahlern noch Milliarden. Die Details.</a>
    28.01.2025: "Banken sollen beitragen" – FPÖ will ÖVP-Tabu brechen. Die FPÖ will von Banken Beitrag zur Budgetsanierung. Für die ÖVP bisher ein No-Go. Aber: Banken schulden Steuerzahlern noch Milliarden. Die Details.
    Helmut Graf, iStock / Montage "Heute"

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Österreich" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • In Floridsdorf wird ab Februar ein Alkoholverbot am Franz-Jonas-Platz eingeführt, um gegen offene Drogenkonsum, Alkoholexzesse und Konflikte vorzugehen.
    • Die Wiener ÖVP begrüßt die Maßnahme, kritisiert jedoch die verzögerte Umsetzung und fordert eine Ausweitung auf weitere Problemstellen entlang der U6.
    CW
    Akt.